Ein 23-jähriger syrischer Staatsbürger hat in Villach mit einem Messer auf Passanten ein Blutbad angerichtet. Die Ermittlungen ergaben, dass sich der Täter über die Online-Plattform TikTok radikalisiert habe. In seiner Wohnung wurden eindeutige Hinweise auf einen IS-Bezug gefunden. Das Innenministerium hat ein Asyl-Aberkennungsverfahren gegen den Syrer eingeleitet.
Ein syrischer Staatsbürger, der in Villach mit einem Messer auf Passanten ein Blutbad anrichtete, hat sich laut Ermittlungen über die Online-Plattform TikTok radikalisiert. Der 23-Jährige soll, wie der Zeitungsverkäufer berichtet, vorhabt, „so viele Menschen wie möglich zu töten“ und sich anschließend von der Polizei erschießen lassen. Der Mann wurde in seiner Wohnung mit eindeutigen Hinweisen auf einen IS-Bezug festgenommen.
Aus einem schwarzen Müllsack bastelte er sich eine Flagge der Terrororganisation Islamischer Staat. In seinen Schriftstücken heißt es unter anderem: „Es gibt keinen Gott außer Gott“, „Der Islamische Staat Bestand bis zum Kommen des Jüngsten Gerichts“ und „Mohammed ist der Gesandte Gottes. Und die, die mit ihm sind, sind hart gegen die Ungläubigen, doch barmherzig zueinander. Kampf den Ungläubigen.“ Der 23-Jährige wurde in die Justizanstalt Villach überstellt und befindet sich seither in Einzelhaft. Die Staatsanwaltschaft hat bereits U-Haft beantragt. Nach einem verpflichtenden Verhör wird der zuständige Haft- und Rechtsschutzrichter am Mittwoch über diese entscheiden. Dem Islamisten werden Mord und mehrfacher Mord mit terroristischem Hintergrund ermittelt. Nur einen Tag nach der Bluttat hat das Innenministerium ein Asyl-Aberkennungsverfahren gegen den Syrer eingeleitet. „Bei Straffälligkeit von Asylberechtigten gilt das Beschleunigungsgebot – das bedeutet, dass ein solches Verfahren bereits bei Einlangen der Anzeige eingeleitet wird“, heißt es seitens des BFA gegenüber. SPÖ-Landeschef lso sprach sich für eine flächendeckende Polizeipräsenz, eine Aufstockung innerhalb der Exekutivorgane sowie der nachrichtendienstlichen Aktivitäten aus. Aus Sicht des roten Landeschefs brauche es außerdem schärfere Gesetze gegen hetzerische Videos auf Manipulationsplattformen. „Die Plattformen müssen ihre Inhalte nach demokratiefeindlichen Inhalten durchsuchen“, so Kaiser weiter. Klar sei auch, dass man verfassungskonforme Regelungen zur verdeckten Überwachung von Messengerdiensten brauche
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