Die Erleichterung bei den in Österreich lebenden Syrern ist groß. Nach der Freude folgt das Bangen um die Zukunft.
In der Nacht von Samstag auf Sonntag konnte er kaum schlafen, weil er die Ereignisse in seinem Heimatland verfolgte. Am Sonntagmorgen vergoss er dann Tränen der Erleichterung – kurz bevor er seinen Sohn, ganz österreichisch, zum Skikurs brachte.
„Es ist das erste Mal, dass ich normal mit meiner Familie in Syrien telefonieren kann, ohne, dass ich Angst haben muss, dass ihnen meine Arbeit schadet“, schildert er. „Die Wände in Syrien hatten Ohren.“, Obmann der Initiative muslimischer ÖsterreicherInnen , der ebenfalls aus Syrien stammt. „Bei mir haben sich Studienkollegen gemeldet, die ich seit 1985 nicht mehr getroffen habe“, erzählt er. Sie hätten heimlich auf Facebook sein Leben mitverfolgt, hätten sich aber nicht getraut, ihn, einen Gegner des Regimes, offiziell zu befreunden. „Schon ein Like war ein lebensgefährlicher Akt“.
„Die meisten sind keine ausländischen Kämpfer, wurden nicht ideologisiert, sondern sind gekommen, um ihr Land zurückzuerobern“, sagt Baghajati. Man müsse allerdings aufpassen, dass nicht die „gleichen Fehler wie beimmüssten glaubhaft reformiert wird. Das hofft auch Khir Alanam: „Die Syrer wollen keinen Fluch gegen einen anderen Fluch austauschen.
„Wichtiger wäre es jetzt, Syrien zu helfen, wieder ein sicheres offenes Land zu werden“, sagt Baghajati. „Damit sich die Fluchtbewegungen nicht wiederholen.“
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