Volkstheater: Kleopatra verlangt den Einbau neuer Duschköpfe

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Regisseur Luk Perceval und Autorin Julia Jost gehen mit „Rom“ - einem Sampling aus Shakespeare-Stücken - unter

Und Brutus ist ein ehrenwerter Mann? Nicht mehr heute – und schon gar nicht im Volkstheater. Da ist Brutus eine ehrenwerte Person. Weil weiblich im Smoking. Aber man muss der Produktion, die am Samstag zur Uraufführung kam, schon hoch anrechnen, dass der Satz aus der Rede von Mark Anton überhaupt erwähnt wird.Denn die Autorin Julia Jost vermanschte mit großer Geste die Römerdramen von William Shakespeare.

Natürlich lassen sich die Geschichten der Herrscher – „Coriolanus“ spielt im 5. Jh. vor, „Titus Andronicus“ im 4. Jh. nach Christus – nicht so leicht verbinden wie die Rosenkriege. Jost und Perceval legen daher nur Strukturen offen, die Namen der Machthaber wie der Frauen sind ohnedies austauschbar: Es wird zwischen Titus und Coriolan geswitcht, zwischen Virgilia und Calpurnia. Und das Volk schaut dämlich.

Es wird nicht gespielt, bloß akklamiert, die Drehbühne mit einer wuchtigen Mauer aus weißen Steinquadern kreist immerfort, Lila-Zoé Krauß untermalt live mit Loops und Siouxsie-Sioux-Klagegeschrei. Der Coriolan des Andreas Beck würde am liebsten alle „an die Wand stellen“, selbst die Brutus der Lavinia Nowak „checkt’s“ zwischendurch nicht.

Die Liebe zwischen Kleopatra und Antonius hat Perceval dann doch etwas mehr interessiert. Julia Riedler und Frank Genser dürfen im Wasser planschen und einen artistischen Stellungs-Machtkampf austragen. Er endet nach viel Hecheln mit Befriedung. Kleopatra verlangt den Einbau neuer Duschköpfe, Antonius schlägt vor, den Gasherd für etwas Sinnvolleres zu verwenden. Und zum Schluss knarrt es beträchtlich im Aluminium-Gerüst. Materialmüdigkeit wohl.

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