Unsichere Zukunft des ORF-Radio-Symphonieorchesters

Kultur Nachrichten

Unsichere Zukunft des ORF-Radio-Symphonieorchesters
ORF Radio-SymphonieorchesterMarin AlsopZukunft
  • 📰 KURIERat
  • ⏱ Reading Time:
  • 132 sec. here
  • 10 min. at publisher
  • 📊 Quality Score:
  • News: 77%
  • Publisher: 63%

Das ORF Radio-Symphonieorchester steht vor einer ungewissen Zukunft, obwohl es bereits eine Grammy-Nominierung für seine Einspielung von John Adams-Werken erhalten hat. Die Beihilfe des Kulturministeriums sichert den Fortbestand des Orchesters nur bis 2026. Der ORF selbst scheint das RSO nicht als Priorität zu betrachten und nutzt es eher als Druckmittel im Budgetpoker. Die Suche nach einem Nachfolger für die scheidende Chefdirigentin Marin Alsop ist jedoch bereits in vollem Gange.

ORF Radio-Symphonieorchester hat mit seiner Einspielung von John-Adams-Werken zwar keinen Grammy gewonnen. Aber allein aufgrund der Nominierung hätte man zahlreiche Einladungen erhalten – zu Konzerten etwa. Dies sagte Angelika Möser, die künstlerische Leiterin des RSO, im Ö1-„Morgenjournal“ des ORF. Die Aufmerksamkeit sei auch für die Zukunft des Orchesters nicht unbedeutend, da diese weiterhin offen sei. Im Frühjahr 2023 hatte dem RSO gedroht, vom ORF eingespart zu werden. Am 26.

April jenes Jahres ließ Andrea Mayer, damals Kulturstaatssekretärin (Grüne), eine Jubelmeldung im Zusammenhang mit der Haushaltsabgabe veröffentlichen: „Die Bundesregierung hat mit der heute präsentierten Einigung zur Zukunft des ORF auch das Radiosymphonieorchester und damit einen integralen Bestandteil der österreichischen Kunst und Kulturlandschaft nachhaltig abgesichert.“Doch was heißt schon nachhaltig? Durch eine „Beihilfe“ des Ministeriums war der Fortbestand des RSO nur bis einschließlich 2026 gesichert: „Über die genaue Ausgestaltung der langfristigen Zukunft des Orchesters werden entsprechende Gespräche zu führen sein.“ Im ORF-Gesetz steht daher auch: „Die Bundesregierung hat bis 31. Dezember 2025 einen Bericht zu erstatten, der ein Zukunftskonzept enthält, das auf den Fortbestand des Radiosymphonieorchesters über den 31. Dezember 2026 hinaus abzielt.“ Die vorige Regierung entwickelte aber kein Konzept, die Übergangsregierung fühlt sich zu einer solchen nicht berufen. Und weil die mit der Regierungsbildung beauftragte FPÖ gegen den ORF zu Felde ziehen will, blickt man beim RSO wieder einer unsicheren Zukunft entgegen. Bezeichnenderweise ist den ORF-Managern das RSO meist egal; im Poker ums Budget wird es allerdings als Atout aus dem Ärmel gezogen. Denn man generiert jedes Mal einen Aufschrei, den man zu nutzen versteht.Ende 2002 überlegte die ORF-Geschäftsführung, das RSO auszugliedern, um ein Budgetdefizit zu vermeiden. Sogleich forderten Komponisten, Künstler und Kulturmanager in einer Petition den Sender auf, seinem Kulturauftrag nachzukommen. Der ORF verzichtete auf die Sparmaßnahme erst, nachdem er die verlangte Gebührenerhöhung durchgebracht hatte. Im Sommer 2008 wurde im ORF „wieder einmal“ (so die APA) über eine Ausgliederung nachgedacht. Bertrand de Billy, der damalige Chefdirigent , erinnerte daran, dass ORF-Chef Alexander Wrabetz ihm seinerzeit versprochen hätte, das RSO wieder auf „die notwendigen 105 Mitglieder aufzustocken, falls es zu einer Gebührenerhöhung käme.“ Geschehen sei jedoch nichts, im Gegenteil ... Im Oktober 2013 war das RSO erneut ein Spielball – im Kampf um eine Abgeltung für die Gebührenbefreiungen. Es ist dem ORF also besonders dann ein Anliegen, wenn es zur Durchsetzung von Zielen dient. Es als Häschen immer wieder aus dem Hut zu ziehen, nutzt sich allerdings ab. Und dass es mit dem RSO auch nach dem Vertragsende von Chefdirigentin Marin Alsop im Sommer weitergehen wird, ist aus einer Ansage von Möser ablesbar. Denn: „Natürlich haben wir uns um eine Nachfolge gekümmert.“ Sie sei zuversichtlich, die Entscheidung in Kürze bekannt geben zu können

Wir haben diese Nachrichten zusammengefasst, damit Sie sie schnell lesen können. Wenn Sie sich für die Nachrichten interessieren, können Sie den vollständigen Text hier lesen. Weiterlesen:

KURIERat /  🏆 4. in AT

ORF Radio-Symphonieorchester Marin Alsop Zukunft Unsicherheit Budget Grammy

Österreich Neuesten Nachrichten, Österreich Schlagzeilen

Similar News:Sie können auch ähnliche Nachrichten wie diese lesen, die wir aus anderen Nachrichtenquellen gesammelt haben.

Die Geschichte der Schwarz-Blauen Koalition: Ein Blick in die Vergangenheit und die ZukunftDie Geschichte der Schwarz-Blauen Koalition: Ein Blick in die Vergangenheit und die Zukunft25 Jahre nach der ersten schwarz-blauen Koalition in Österreich kehren die Erinnerungen an die Proteste der Nuller-Jahre zurück. Die aktuelle politische Landschaft deutet auf eine Wiederholung dieser Konstellation hin, mit potenziellen historischen Auswirkungen. Die neuen Herausforderungen für die Koalitionspartner sind die Bewältigung der Schuldenkrise und die Suche nach einer stabilen Regierungsform. Die Zukunft der österreichischen Politik hängt von ihrer Fähigkeit ab, die Vergangenheit zu reflektieren und zu lernen.
Weiterlesen »

ORF-Redaktionsrat warnt: „Die Zerstörung des ORF beginnt“ORF-Redaktionsrat warnt: „Die Zerstörung des ORF beginnt“Die FPÖ wolle den ORF finanziell aushungern und „dem Gutdünken der Regierenden unterwerfen“, heißt es in einem öffentlichen Schreiben der Redaktionsvertreter. Sie appellieren an die ÖVP, den...
Weiterlesen »

ORF-Redaktionsrat warnt: 'Die Zerstörung des ORF beginnt'ORF-Redaktionsrat warnt: 'Die Zerstörung des ORF beginnt'Bei den Regierungsverhandlungen zwischen FPÖ und ÖVP ist am Donnerstag erstmals der Themenblock Medien am Programm gestanden.
Weiterlesen »

FPÖ und ORF: Dimensionen der PolitikFPÖ und ORF: Dimensionen der PolitikDer Artikel beleuchtet die angespannte Beziehung zwischen der FPÖ und dem ORF, insbesondere im Hinblick auf die Reorganisation des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Es wird Kritik an Journalisten des ORF geäußert, die in ihrer Berichterstattung der FPÖ gegenüber nicht neutral genug waren. Die FPÖs Absicht, den ORF zu „redimensionieren“, wird angesichts dieses Vorwurfs und möglicher Rachegelüste gesehen. Die ÖVPs Position zum Thema ist widersprüchlich, mit einigen Politikern, die die FPÖs Vorgehensweise befürworten, während andere sie kritisch sehen. Auch die SPÖ wird in den Artikel einbezogen, wobei der bekannte Jäger Georg Dornauer als Vertreter der Partei dargestellt wird.
Weiterlesen »

FPÖ und ÖVP setzen Koalitionsverhandlungen fort, Einigung noch nicht in SichtFPÖ und ÖVP setzen Koalitionsverhandlungen fort, Einigung noch nicht in SichtFPÖ und ÖVP setzen ihre Koalitionsverhandlungen auch am Wochenende fort, ein Durchbruch ist bei den Gesprächen jedoch nicht in Sicht. Die Verhandlungen konzentrieren sich auf sensible Themen wie die ORF-Haushaltsabgabe und die Außenpolitik. Die Zukunft des ORF, die Neutralitätsfrage und das Luftabwehrprogramm Sky Shield sind nur einige der Punkte, die heftig diskutiert werden. Die ÖH ruft zur Demo gegen eine mögliche Erhöhung der Studiengebühren auf.
Weiterlesen »

Die FPÖ und die Zukunft ÖsterreichsDie FPÖ und die Zukunft ÖsterreichsDer Text kritisiert die FPÖ für ihre wirtschaftliche und europapolitische Positionierung und warnt vor den Folgen einer Koalition mit der ÖVP.
Weiterlesen »



Render Time: 2025-02-12 05:58:21