Der Vater des im August 2022 verstorbenen sechsjährigen Leon, Florian Apler, hat nach 522 Tagen unrechtmäßiger Untersuchungshaft ein Buch veröffentlicht. Darin schildert er seine Erlebnisse, die Morddrohungen gegen ihn und kritisiert scharf die Polizei und Justiz, die ihn fälschlicherweise des Mordes an seinem Sohn beschuldigten. Apler wurde schließlich freigesprochen und bittet weiterhin um Zeugenhinweise zum Todesfall seines Sohnes.
Der rätselhafte Todesfall des sechsjährigen Leon sorgte im August 2022 in Österreich für großes Aufsehen. Das Kind stürzte bei einem Spaziergang in die Kitzbüheler Ache und ertrank. Der 40-jährige Vater Florian Apler behauptete, er sei von einer unbekannten Person angegriffen und erst bei der Ankunft der Einsatzkräfte zu sich gekommen. Die Ermittler glaubten seinen Aussagen nicht und vermuteten einen gewaltsamen Tod.
Apler wurde des Mordes an seinem Sohn beschuldigt und 522 Tage in Untersuchungshaft gehalten. Im August des Vorjahres wurde er schließlich freigesprochen. Nun hat Apler sein Schicksal in einem Buch dargelegt, in dem er neben Tagebucheinträgen auch Morddrohungen gegen ihn beschreibt. Das Werk beinhaltet eine knallharte Abrechnung mit der österreichischen Justiz, die er für seine unrechtmäßige Verhaftung verantwortlich macht. Der Molden-Verlag kündigte an, dass Apler in seinem Buch „Mängel in der Polizeiarbeit und die skandalösen Methoden der Justiz“ aufzeigt. In seinem Vorwort, das in der Zeitung „Bild“ zitiert wird, schreibt Apler: „Nach einem glücklichen Ausgang der Geschichte, einem glatten Freispruch, sah es ja bis zum Prozessbeginn und eigentlich auch bis zu seinem Ende absolut nicht aus. Denn ich war bereits vorverurteilt als Mörder meines eigenen Kindes – von mehreren Gerichten bis hinauf zum Obersten Gerichtshof, von den meisten Medien und auch von vielen selbsternannten Richtern.“ Apler selbst bittet weiterhin auf seiner Homepage um Zeugenhinweise zum Tod seines Sohnes und hat eine Belohnung von 30.000 Euro ausgesetzt.
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