Der Kampf um die Listenplätze für die Nationalratswahl hat begonnen: Er lässt tief in die Parteien blicken.
Viereinhalb Kilometer oder sieben Autominuten trennen die Rathäuser von Traiskirchen und Trumau in Niederösterreich. Weiter liegen die Büros der zwei Bürgermeister Andreas Babler und Andreas Kollross nicht auseinander. Die beiden sind aber nicht nur Stadtchefs: Babler ist seit bald neun Monaten SPÖ-Vorsitzender, Kollross sitzt seit sieben Jahren im Nationalrat, aktuell ist er einer von sieben niederösterreichischen SPÖ-Abgeordneten.
Auch die Landesliste wird am 8. April beschlossen – rein formell. Schon Anfang November präsentierte sie der Landesparteivorstand. Ein Name fehlt darauf allerdings: Andreas Babler. Anders als seine Vorgänger an der Parteispitze wird er in seinem Heimatbundesland nicht auf dem ersten Listenplatz kandidieren. Spitzenkandidat ist stattdessen Gewerkschafter Rudolf Silvan.
Am Ende war 2017 im Parlament zwar nicht für alle, aber für viele Platz, 71 Abgeordnete sitzen für die ÖVP im Nationalrat. Nach der Wahl wird der Klub höchstwahrscheinlich empfindlich schrumpfen. Und das macht die Listenerstellung dieses Mal besonders heikel. Trotz der vorhergesagten Gewinne macht die Wahlordnung die Verteilung der Mandate in gewissem Maß zu einer Lotterie. 2006 erreichte die FPÖ beispielsweise elf Prozent – und sieben Mandate über die Bundesliste. Bei den letzten Nationalratswahlen bekam die FPÖ 16,2 Prozent der Stimmen – aber nur fünf Bundeslistenmandate. Grund ist die Wahlrechtsordnung. Die Mandatsverteilung beginnt auf der untersten Ebene, also bei den Wahlkreisen.
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