Das Wort Wut verwendet er nur noch ungern, sagt Dirk von Lowtzow. Ein Interview über das neue Album von Tocotronic, „Golden Years“, und sein paradoxes Verhältnis zu Jugend und Alter.
Das Wort Wut verwende er nur noch ungern, sagt Dirk von Lowtzow, der Sänger und Texter von Tocotronic . Ein Gespräch über Protestsongs, sein neues Album , „Golden Years“, und sein paradoxes Verhältnis zu Jugend und Alter.In Wien wird derzeit über eine rechts-konservative Regierung verhandelt. Und dagegen protestiert. Dabei wird gern das Tocotronic -Lied „Aber hier leben, nein danke“ zitiert.
»Wut hat, wie ein Koffeinschock, nur kurze Halbwertszeit. Für den politischen Kampf braucht man eher Zorn und Entschlossenheit.« Für diese Frage bin ich dankbar. Ich kenne das sehr gut, ich neige auch zu cholerischen Anfällen. Durchaus auch politisch motiviert. Dieser Affekt ist fürs Liederschreiben manchmal ganz gut. Wut putscht auf, kann deshalb künstlerisch sehr interessant sein. Aber dieses thymotische Gefühl, das da irgendwo in der Schilddrüse zu orten ist, wurde von den Rechten gekapert und instrumentalisiert.
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