Exklusiv: Heute Morgen fanden Razzien in der Finanz statt. Hat Thomas Schmid dem MAN-Investor Sigi Wolf 630.000 Euro an Steuerschuld erlassen? Eine Recherche von evakonzett [freigeschaltet]
Sie lesen eine Geschichte aus dem kommenden FALTER. Mehr Neuigkeiten zur Causa erfahren Sie auch in unserem Früh-Newsletter FALTER.morgen,Hintergrund der Ermittlungen sei der Verdacht der „parteilichen Behandlung eines Antrages eines beschuldigten Unternehmers auf Steuernachsicht durch die damalige Leiterin des zuständigen Finanzamtes im Gegenzug für die Unterstützung bzw Intervention im Bundesministerium für Finanzen im Zuge einer Bewerbung um die Leitung eines anderen Finanzamts.
Mit Frank Stronachs Autozulieferer Magna ist der Steirer groß geworden, inzwischen verdient er sein Geld vor allem in Russland, hält zehn Prozent am Automotive-Riesen GAZ, der wiederum dem russischen Oligarchen Oleg Deripaska gehört. Er hat ein Weingut in der Südsteiermark, das Schloss Reifnitz in Kärnten und beste Kontakte vor allem zum türkisen Arm der ÖVP. Wolf bestreitet, je Spenden für Kurz eingesammelt zu haben.
Die Verbindungen zwischen Wolf und Sebastian Kurz lassen sich nachzeichnen: Als das Land Steiermark Wolf 2017 das Große Goldene Ehrenzeichen verlieh, hielt Sebastian Kurz die Festrede. Der Ex-Kanzler hätte Wolf dann gerne 2018 den Posten als Aufsichtsratschef bei der Staatsholding ÖBAG verschafft, das geht aus den Chats hervor, die Ermittler in den Geräten von Thomas Schmid gefunden haben.
Die Fachaufsicht aber wimmelt Wolfs Steuerberater mehrfach ab. Sie stellen eindeutig fest: Eine Nachsicht könne auf Gesetzeswegen nicht erteilt werden. Die volle Summe sei zu zahlen. Anwesend bei diesen Treffen: auch ein Mitarbeiter des zuständigen Finanzamts Wiener Neustadt. Am 26. April 2018 stellen Wolfs Steuerberater jedenfalls einen Antrag auf Nachsicht beim zuständigen Finanzamt. Von ihrer Argumentationslinie der „sachlichen Unbilligkeit“, der die Fachbeamten des Finanzministeriums längst widersprochen haben, weichen sie nicht ab.Fest steht: Wenige Wochen später, am 26. Juli 2018, stimmt das zuständige Finanzamt in Wiener Neustadt dem Antrag tatsächlich zu.
Und die Revisoren tun noch etwas: Sie wollen der Sache auf den Grund gehen. Wie konnte es überhaupt zu dieser Nachsicht kommen, wie konnte diese an der Fachabteilung des Finanzministeriums vorbeigeschummelt werden? Sie stellen das Finanzamt in Wiener Neustadt zu Rede.
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