Die Salzburger Festspiele werden weiterhin von internen Eklats heimgesucht: Nun hat man die Leiterin des Schauspielbereichs, Marina Davydova, nach erst einer Saison fristlos entlassen.
Am gestrigen Donnerstagnachmittag rauschte eine bedenkliche Meldung per Elektro-Eilpost in die Kulturredaktionen dieses Landes: Die Pressestelle der Salzburger Festspiele gab darin in dürren Worten bekannt, dass man den Vertrag der erst in diesem Sommer angetretenen Schauspieldirektorin Marina Davydova „mit sofortiger Wirkung aufgelöst“ habe.
Die 58-jährige Exil-Russin sei „infolge von Verstößen gegen vertragliche Dienstpflichten, insbesondere durch die weder angezeigte noch genehmigte Tätigkeit bei einem Berliner Theaterfestival“ entlassen worden.
Der zentrale Hintergrund des Zerwürfnisses sind Davydovas Aktivitäten für das in Berlin gerade über die Bühne gegangene, vierwöchige Performance- und Kunstfestival „Voices“, das sich auf Stimmen vertriebener Kunstschaffender aus der ehemaligen Sowjetunion konzentriert und dessen Leitung Davydova gemeinsam mit Sergej Newski übernommen hatte; auch als Dramatikerin wurde sie in Berlin mit einer Lesung gewürdigt.
Tatsächlich aber muss die Stimmung im Führungsteam der Festspiele länger schon angeschlagen gewesen sein. In einem Interview mit der"Süddeutschen Zeitung" hatte Davydova im August von einer"deutlich geringeren Risikobereitschaft aufgrund der engen Rahmenbedingungen und Vorgaben" gesprochen.
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