Die österreichische Regierung plant, die motorbezogene Versicherungssteuer auch auf Elektroautos auszuweiten. Dadurch sollen in diesem Jahr 65 Millionen Euro an Einnahmen generiert werden. Die Automobilbranche befürchtet, dass diese Maßnahme, zusammen mit dem möglichen Wegfall weiterer steuerlicher Vorteile, die Verkaufszahlen von Elektroautos drastisch senken und die Einhaltung der CO2-Ziele gefährden könnte.
Die österreich ische Regierung plant, die motorbezogene Versicherungssteuer auch auf Elektroautos auszuweiten. Hubert Fuchs, der Finanzsprecher der FPÖ, und August Wöginger, der Klubobmann der ÖVP, kündigten den Plan in einer Pressekonferenz am Donnerstag an. Bisher wurde diese Steuer nur für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor erhoben.
Durch das Ende der Steuerprivilegien für 'Strom-Autos', so werden sie von den Freiheitlichen genannt, soll in diesem Jahr noch 65 Millionen Euro eingenommen werden. Ob auch die Befreiung von der Normverbrauchsabgabe für Elektroautos Geschichte ist, blieb offen.Aktuell gibt es in Österreich rund 200.000 Elektroautos, die bisher von der Steuer befreit waren. Etwa 80 Prozent davon sind Firmenfahrzeuge mit weiteren steuerlichen Vorteilen wie dem Vorsteuerabzug und dem Wegfall des Sachbezugs. Wer bisher also ein Firmenfahrzeug mit E-Antrieb privat nutzte, musste keinen Sachbezug bezahlen. Bei einem schadstoffarmen Verbrenner beträgt er 1,5 Prozent vom Kaufpreis des Autos. Die Automobilbranche reagiert mit Unsicherheit auf die geplante Steuererhöhung. Die strengen CO2-Ziele waren ein wichtiger Anreiz, ein Elektroauto zu kaufen. Im vergangenen Jahr sind die Absatzzahlen der E-Autos bereits rückläufig gewesen. Mit den geplanten neuen Steuern könnten die Verkaufszahlen nun weiter sinken. Die Einhaltung der CO2-Ziele steht somit in den Sternen, wenn die ohnehin schon kostenintensive E-Mobilität nochmal teurer wird. Falls diese jedoch nicht eingehalten werden sollten, müssen die Hersteller Strafzahlungen an die EU leisten.Was mit den Geldern dann passiert, ist bis dato aber noch unklar. Es herrscht Einigkeit in der politischen Diskussion, dass die Kaufprämie für E-Autos vor allem private Kunden wieder zu einem Verbrenner lenken könnte. Doch das ist nur die Spitze des Eisbergs. Der E-Markt wird von Firmenkunden dominiert. Sollte hier der gratis Sachbezug angehoben werden und der Vorsteuerabzug wegfallen, könnte dies de facto das Ende der E-Mobilität in Österreich sein. Wenn ein Angestellter nämlich vor der Wahl steht, für ein Elektroauto genau so viel Sachbezug zu bezahlen, wie für einen Verbrenner, dürften wohl die meisten zum Verbrenner greifen. Das wäre für die Verkaufszahlen der E-Autos eine Katastrophe, hört man aus der Branche. Inwieweit die Steuern auf Elektroautos tatsächlich angehoben werden, bleibt vorerst abzuwarten.
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