Nachdem bei Wildschweinen im Innviertel und im Kobernaußerwald in Oberösterreich eine Kontaminierung mit PFAS (Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen) festgestellt worden ist, bekommen die Jäger nun Schadenersatz vom mutmaßlichen Verursacher, dem Chemiepark Gendorf im Landkreis Altötting in Bayern.
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Weil Wildschweine in Bayern nahe der Landesgrenze mit PFAS belastet waren, hat der Veterinärdienst des Landes Oberösterreich im Vorjahr Screenings durchgeführt und ebenfalls erhöhte Werte in Fleisch und Leber der Tiere festgestellt. Das Wildbret durfte daraufhin nicht mehr in Umlauf gebracht, sondern musste entsorgt werden. 81 Jagdgebiete im Bezirk Braunau und der Region Kobernaußerwald sind betroffen.
Als Quelle wurde der Chemiepark Gendorf ausgemacht, wo von 1968 bis 2003 Perfluoroctansäure hergestellt wurde. Die heutige Chemiepark-Betreiberin Dyneon hat dies auch eingeräumt und Ausgleichszahlungen zugestimmt. Sie entsprechen jenen, die auch in Bayern gezahlt werden und betragen 110 Euro pro Jungtier bzw. 220 Euro für ein adultes Wildschwein. Die Vereinbarung gilt rückwirkend mit Jahresbeginn und läuft vorerst bis Ende 2025.
Man geht davon aus, dass unter normalen Umständen in den betroffenen Jagdgebieten pro Jahr rund 270 Tiere erlegt werden, der Großteil Jungtiere."Durch den Schadensausgleich bleibt die Motivation der Jägerinnen und Jäger hoch, die Wildschweinpopulation zu regulieren und so der Einschleppung der Afrikanischen Schweinepest entgegenzuwirken", hofft Langer-Weninger, der wichtig war, dass die Jäger"nicht unschuldig zum Handkuss kommen".
PFAS werden seit Jahrzehnten in den verschiedensten Branchen eingesetzt. So kommt die Chemikalie zur Beschichtungen von Outdoor-Kleidung zum Einsatz, beim Skiwachs und beim Backpapier, aber auch in der Autoindustrie und Elektronik. Der Mensch nimmt PFAS in erster Linie über Lebensmittel auf, wo diese Stoffe am häufigsten in Fisch, Obst und Eiern sowie im Trinkwasser nachweisbar sein können.
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