„House of Cards“ in der SPÖ: Nach dem Rücktritt von Michael Schickhofer wird sein Erbe jetzt aufgeteilt.
Artikel teilenEs war eine einzige Stunde am Sonntagabend, die mehr über den Zustand einer Partei sagte als viele rote Diskussionen, Wortmeldungen, Presse-Erklärungen der vergangenen Wochen und Monate: Als um 16 Uhrim Mediensaal der SPÖ-Parteizentrale aufflimmerte, war in den Gesichtern der Funktionäre und jener Parteigenossen, die einfach gekommen waren, um gratis weißen Spritzer, Bier und Brötchen zu konsumieren, weder Überraschung noch Enttäuschung...
Als Michael Schickhofer sich zuerst hinter verschlossenen Türen mit Getreuen beriet, um gegen 17 Uhr den Saal zu betreten, hatten seine „Parteifreunde“ genug Zeit, sich halblaut vor Journalisten untereinander zu unterhalten und „den Schmerz hinunterzuspülen“, wie ein hochrangiger Roter bei einem Glas Rotwein lächelnd konstatierte.Das Wetzen der Messer war jetzt nicht mehr zu überhören - und sollte es ja auch nicht sein.
Das Bild, als Michael Schickhofer endlich den wartenden Journalisten Rede und Antwort stand, erinnerte an die schaurige Halbdunkel-Szenerie, als Pamela Rendi-Wagner vor die Kamera trat, um zu verkünden, dass die SPÖ die Regierung Kurz per Misstrauensantrag abwählen würde. Auch in Graz sammelten sich die Landesräte hinter dem Noch-Parteichef. Aber Rückenstärken sieht anders aus. Die traurig-versteinerten Mienen wirkten aufgesetzt.
Österreich Neuesten Nachrichten, Österreich Schlagzeilen
Similar News:Sie können auch ähnliche Nachrichten wie diese lesen, die wir aus anderen Nachrichtenquellen gesammelt haben.
Gegner verzweifelt gesuchtLeitartikel: In der Krise ist ein guter Gegner in der Politik Gold wert. Die SPÖ hat derzeit nicht einmal das.
Weiterlesen »
Steirischer SPÖ-Chef Schickhofer tritt zurückDie SPÖ ist bei der Landtagswahl in der Steiermark auf ihr historisch schlechtestes Ergebnis abgestürzt. Der Landesparteichef zieht die Konsequenz, Jörg Leichtfried übernimmt interimistisch.
Weiterlesen »
SPÖ: Unter den Mitarbeitern der Parteizentrale geht Jobangst umSchulden und weniger Parteienförderung infolge der Wahlniederlage zwingen die SPÖ zu Kündigungen
Weiterlesen »
Strache gegen Nepp: Mögen die Spiele beginnenHeinz-Christian Strache würde gerne wieder an die Spitze der Wiener FPÖ. Der Posten ist aber derzeit nicht vakant, und die Unterstützung für Amtsinhaber Dominik Nepp ist groß.
Weiterlesen »
Schützenhöfers TriumphDie ÖVP erobert in der Steiermark wieder den ersten Platz. In der SPÖ und der FPÖ dürften nun die Konflikte im Bund eskalieren.
Weiterlesen »