Eine neue Studie zeigt, dass die Anzahl der Todesfälle durch Hitze in Europa im Laufe des Jahrhunderts die der Todesfälle durch Kälte übersteigen könnte. Besonders stark betroffen wären der Mittelmeerraum und Osteuropa, während Österreich als Hotspot in Mitteleuropa zu gelten droht.
Momentan geht man davon aus, dass europaweit bis zu zehn Kältetote auf einen Hitzetoten kommen. Doch dieses Verhältnis könnte sich durch den Temperaturanstieg deutlich verändern. Ein Forschungsteam hat nun abgeschätzt, dass unter Szenarien mit starker Erhitzung in Europas Städten die Sterbefälle aufgrund von Hitze künftig dominieren werden. Der Effekt dürfte besonders stark im Mittelmeerraum und Osteuropa ausfallen, während Österreich eine Art Hotspot Mitteleuropas werden könnte.
Ziel der Studie unter Leitung von Pierre Masselot von der London School of Hygiene & Tropical Medicine war es, europaweit die Anzahl der kälte- und hitzebedingten vorzeitigen Todesfälle bei fortschreitendem Klimawandel abzuschätzen. Wichtig ist zu wissen, dass Unter Übersterblichkeit in Zusammenhang mit Kälte nicht nur Fälle verstanden werden, in denen Menschen erfrieren. Vielmehr geht es um den Zuwachs an Todesfällen, wenn Temperaturen auch nur etwas niedriger als dem Idealbereich mit minimaler Sterblichkeit von um die 20 Grad Celsius liegen. Je kühler es ist, umso stärker kursieren Atemwegserkrankungen und umso angeschlagener präsentieren sich im Durchschnitt Immunsysteme. Das Team hat die Auswirkungen verschiedener Klimaszenarien in 854 städtischen Zentren in Europa abgeschätzt, unter Berücksichtigung der zu erwartenden Altersstruktur der Bevölkerung. Trifft in einem Gebiet etwa ein starker mittlerer Temperaturanstieg auf eine im Schnitt relativ alte Bevölkerung, steigt die durch Hitze und ihre Auswirkungen etwa auf den Kreislauf bedingte Sterblichkeit (Mortalität). Gleichzeitig gehen durch die tendenziell milderen Winter die kältebedingten Sterbefälle zurück. Während beim Klimaszenario mit moderatem Temperaturplus von 1,5 Grad Celsius im Laufe des Jahrhunderts im Mittel mit einem Überhang von rund 6.000 Hitzetoten pro Jahr auszugehen wäre, steige dieser Wert unter der Annahme eines Temperaturanstiegs um vier Grad auf knapp 70.000, schreiben die Wissenschafterinnen und Wissenschafter in ihrer Arbeit. Allerdings sind die Schwankungsbreiten in diesen Angaben sehr groß: In letzterem Szenario reichen die Zahlen beispielsweise von 16.000 bis 136.000.
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