Die FPÖ unter Herbert Kickl meidet die traditionellen Medien und nutzt stattdessen eigene und befreundete Plattformen, um ihre Botschaften ohne Gegenrecherche zu verbreiten. Die Partei kooperiert eng mit rechtsextremen Medien und fördert laut Wahlprogramm alternative Medienkanäle, was zu Bedenken hinsichtlich Meinungsfreiheit und Verbreitung von Desinformation führt.
Für FPÖ -Gegner ist es bereits ein Vorgeschmack, wie die mögliche blaue Kanzlerpartei mit kritischen Medien umgehen will: Als am Dienstag Parteichef, mit dem man schon bei der EU-Wahlparty im Juni vor allem ausländischen Medienvertretern den Zugang verweigert hatte. Umgekehrt übt sich Kickl selbst in Verweigerung: Interview-Einladungen werden in den seltensten Fällen angenommen.
Die Strategie dahinter ist klar: Längst meidet die FPÖ die klassischen Medien, wenn es darum geht, ihre Botschaften zu verbreiten. Dafür hat man ein ganzes Portfolio an eigenen und befreundeten Medien, die der Parteichef als Verlautbarungsorgan nutzen kann. Ohne Gegenrede, ohne kritische Nachfragen.selbst, mit knapp 300.000 Followern und großem Abstand der gefragteste aller heimischen Parteichefs. Oder der Youtube-Kanal FPÖ TV, der es auf 226.000 Abonnenten bringt. Zu sehen gibt es Kickl-Reden und -Medientermine. Als prominente Mitarbeiterin hat man die ehemalige ORF-Moderatorin Marie Christine Giuliani gewonnen, die mittlerweile für die FPÖ auch im Parlament sitzt. Eng ist die Zusammenarbeit der FPÖ mit weit im rechten Eck angesiedelten Plattformen wie dem in Linz angesiedelten Kanal AUF1, der unverhohlen Verschwörungstheorien verbreitet. Zu Wort kommt hier der Rechtsextreme Martin Sellner ebenso wie Herbert Kickl, der dem Sender am Wahlabend im September sein erstes TV-Interview gab. Ein Beitrag zur „Bevölkerungsreduktion durch Genspritzen“ findet sich hier genauso wie ein FPÖ-Inserat mit der Einladung zum blauen Neujahrstreffen.Sollte Kickl tatsächlich Kanzler werden, dürfte es noch mehr Geld für solche Angebote geben. Die FPÖ plant laut Wahlprogramm ein Gremium – besetzt durch die Regierung – das festlegt, wer als Qualitätsmedium gilt und auch über Förderungen entscheidet. Weiters heißt es: „Alternative Medien werden als rechtsextrem oder Verschwörungstheoretiker diffamiert und von Fördergeldern abgeschnitten. Wir brauchen eine faire und transparente Förderstruktur, die die Entwicklung und Etablierung alternativer Medienkanäle ermöglicht.
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