Nach dem Scheitern der Koalitionsverhandlungen zwischen ÖVP, SPÖ und Neos hat der Bundespräsident FPÖ-Chef Herbert Kickl mit der Regierungsbildung beauftragt. Der Politikberater geht davon aus, dass Kickl bei den Gesprächen mit der ÖVP Tempo machen will.
Der Politik berater geht im ORF-Interview davon aus, dass FPÖ -Chef Herbert Kickl als Kanzlerkandidat bei den Koalitionsgesprächen mit der ÖVP Tempo machen will. Vor 100 Tagen gab es in Österreich Nationalratswahlen. Dann passierte, aus der Distanz gesehen, lange nichts. Der Bundespräsident ließ sich Zeit, bis er nicht die erstplatzierte FPÖ , sondern die ÖVP mit Koalitionsgesprächen beauftragte. Die ließ sich Zeit für Regierungsbildungsgespräche mit SPÖ und Neos.
Alle drei kündigten „Leuchtturmprojekte“ an, seufzten über Sparzwänge. Details? Niemals! Der Herbst verging, Weihnachten, Neujahr. Nichts kam heraus. Wann endlich würden Türkis, Rot und Pink den Zaubertrick erklären, wie man mindestens 18 Milliarden Euro einsparen werde, ohne die Steuerzahler allzu drastisch neu zu belasten? Wann würde verraten, wie man zugleich die Wirtschaft aus der Dauerkrise und wieder in Schwung bringen könne? Drei Monate in Slow Motion. Und dann dieser irre Paradigmenwechsel: vier Tage völlige Überdrehtheit. Die Verhandlungen platzen. Karl Nehammer kündigt seinen Rücktritt als Bundeskanzler und ÖVP-Chef an. Wechselseitige Schuldzuweisungen folgen. Schließlich beauftragt Bundespräsident Alexander Van der Bellen FPÖ-Chef Herbert Kickl mit der Regierungsbildung. Just zu Dreikönig. Epiphanias nennen die Griechen diesen Festtag. Warten wir mal, was für ein „Volkskanzler“ da am politischen Horizont erscheinen wird. Auch am Montag war von den neuen Akteuren nicht viel herauszubekommen. Also wiederholte zum Beispiel der ORF zur Einstimmung ein paar wüste ältere Attacken von Kickl gegen den Bundespräsidenten. Auch fast noch aktuelle Sprüche vom neuen ÖVP-Chef Christian Stocker wurden gebracht. Der hat gerade erst im Nationalrat eindringlich vor dem Frontmann der Blauen gewarnt: „Herr Kickl, es will Sie niemand in diesem Haus. Auch in dieser Republik braucht Sie keiner.“ Nun aber braucht ihn die ÖVP doch, um zumindest als kleiner Koalitionspartner der FPÖ der nächsten Bundesregierung anzugehören
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