Ex-Bankvorständin in Millionen-Prozess gestand Schuld

Recht Nachrichten

Ex-Bankvorständin in Millionen-Prozess gestand Schuld
BANKROTTKLIMOVITSPUCHER
  • 📰 DiePressecom
  • ⏱ Reading Time:
  • 191 sec. here
  • 13 min. at publisher
  • 📊 Quality Score:
  • News: 108%
  • Publisher: 63%

Franziska Klikovits bekannte sich im Prozess um die Pleite der Commerzialbank Mattersburg vollinhaltlich schuldig. Sie soll gemeinsam mit Ex-Bankchef Martin Pucher Bargeldentnahmen verschleiert und Unternehmen Geld geflossen haben, die mit Scheinrechnungen an der Bank Lombarden. Im Prozess steht ein Schaden von rund 70 Millionen Euro im Raum.

Im Millionen- Prozess um die bankrotte Bank bekannte sich Ex-Bankvorständin Franziska Klikovits vollinhaltlich schuldig. Bereits mit 19 Jahren sei sie von Ex-Bankchef Martin Pucher um die Fälschung eines Kontoauszuges gebeten worden. Im bisher größten Prozess rund um die Pleite der Commerzialbank Mattersburg ist am Dienstag Ex-Bankvorständin Franziska Klikovits am Landesgericht Eisenstadt befragt worden.

Sie soll gemeinsam mit Ex-Bankchef Martin Pucher Bargeldentnahmen aus der Bank verschleiert haben. Das Geld soll unter anderem in die maroden Betriebe von drei mitangeklagten Unternehmern geflossen sein, die dafür Scheinrechnungen ausstellten. Klikovits bekannte sich vollinhaltlich schuldig. Die 59-Jährige, der unter anderem Veruntreuung von Bankgeldern, Untreue, betrügerische Krida und Geldwäsche vorgeworfen wird, entschuldigte sich vor Gericht bei allen, die durch die Malversationen und die Pleite der Commerzialbank geschädigt wurden. „Ich weiß, dass es keine Worte gibt, die mein Verhalten entschuldigen könnten. Ich habe Existenzen ruiniert“, meinte sie. „Ich persönlich werde mir mein Verhalten wahrscheinlich nie verzeihen können.“ Sie habe bis zum Schluss darauf gehofft, dass Pucher die Commerzialbank noch retten könne. Er habe ihr das immer wieder versprochen. „Ich habe darauf vertraut, dass Herr Pucher das Wunder vollbringt“, betonte sie. Sie habe die Bargeldentnahmen verschleiert, weil sie nicht gewollt habe, dass Kunden geschädigt werden. Die Reißleine zu ziehen und zur Polizei zu gehen, habe sie nicht geschafft. „Leider habe ich nie den Mut aufgebracht, das zu tun, und habe alles Jahr für Jahr nur schlimmer gemacht.“Das Bargeld sei einfach aus der Kassa entnommen worden. Der Kassastand sei am Papier gleich geblieben, das Geld physisch aber nicht vorhanden gewesen. Um das auszugleichen - etwa vor Bankprüfungen -, seien Schecks gefälscht worden. Den drei ebenfalls angeklagten Unternehmern wurden nicht nur hohe Bargeldsummen übergeben, sie sollen laut Anklage der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) auch durch „unredliche Gewährung von Kreditmitteln“ künstlich am Leben gehalten worden sein. Die Bank habe ihnen Kredite gewährt, aber: „Es waren weder die Bonitäten ausreichend noch die Sicherheiten“, betonte Klikovits. Ihr sei klar gewesen, dass es sich um eine laufende Verlustfinanzierung gehandelt habe. Auch Zinsgutschriften habe es gegeben, um die Betriebe zu „entlasten“.geflossen. Die Sponsorings der Unternehmen seien für ihre wirtschaftliche Lage zu hoch gewesen. Die Gespräche mit den drei Unternehmern habe Pucher geführt und auch die Bargeldübergaben habe er abgewickelt. Nur dreimal habe sie selbst an einen der Männer aus dem Bezirk Mattersburg Geld weitergegeben. Insgesamt seien das 160.000 Euro gewesen. Dass die Firmen in die Insolvenz schlittern, habe man sich nicht leisten können. „Jede Insolvenz wäre dahingehend riskant gewesen, dass die Malversationen ans Tageslicht getreten wären“, hielt sie fest. Sie sei erst 19 Jahre alt gewesen, als Pucher sie erstmals darum gebeten habe, einen Kontoauszug unrichtig darzustellen. „Damals habe ich mir nicht sehr viel dabei gedacht. Ich habe einfach getan, was mein seinerzeitiger Vorgesetzter von mir verlangt hat.“ Sie sei jung und naiv gewesen und habe Pucher bewundert. Dass Mittel aus der Bank entnommen wurden, sei ihr erst in den folgenden Jahren klar geworden. Zur Person Martin Pucher meinte Klikovits: „Natürlich hat er Menschen überzeugen können.“ Sein Wort habe gezählt: „Ich glaube nicht, dass viele Menschen ihm widersprochen haben, inklusive meiner Person.“ Für Klikovits und die drei Unternehmer liegt der Strafrahmen bei ein bis zehn Jahren Haft. Die Vorwürfe in der Anklage umfassen eine Schadenssumme von rund 70 Mio. Euro. Der Prozess läuft noch bis Anfang März. Kommende Woche sollen die Sachverständigengutachten besprochen werden. Vom Gericht wird außerdem ein Sachverständiger beauftragt, der klären soll, ob es Puchers aktueller Gesundheitszustand zulässt, dass er als Zeuge befragt werden kann. Als Angeklagter muss er beim Prozess ja nicht erscheinen, weil er laut Gutachten nicht verhandlungsfähig ist. Das Verfahren gegen ihn wurde ausgeschieden.. (Apa

Wir haben diese Nachrichten zusammengefasst, damit Sie sie schnell lesen können. Wenn Sie sich für die Nachrichten interessieren, können Sie den vollständigen Text hier lesen. Weiterlesen:

DiePressecom /  🏆 5. in AT

BANKROTT KLIMOVITS PUCHER Commerzialbank Mattersburg Korruption Geldwäsche Prozess Anklage

Österreich Neuesten Nachrichten, Österreich Schlagzeilen

Similar News:Sie können auch ähnliche Nachrichten wie diese lesen, die wir aus anderen Nachrichtenquellen gesammelt haben.

Vorwürfe von Pietro & Laura - 'Für immer vorbei': Ex Sarah soll an allem Schuld seinVorwürfe von Pietro & Laura - 'Für immer vorbei': Ex Sarah soll an allem Schuld seinBei Pietro Lombardi und Laura gibt es Ärger – und eine Person scheint gezielt ihr Glück zu sabotieren.
Weiterlesen »

„Nicht an allem ist der Klimawandel schuld“„Nicht an allem ist der Klimawandel schuld“Die Klimatologin Friederike Otto, neue Trägerin des Deutschen Umweltpreises, über die Schwächen ihrer Zunft, Arme, Alte und Frauen als Hauptopfer der Erderhitzung – und was sie tun würde, wäre sie Präsidentin der Weltklimakonferenz
Weiterlesen »

NEOS Stoppen Austro-Ampel - SPÖ Schuld am ScheiternNEOS Stoppen Austro-Ampel - SPÖ Schuld am ScheiternDie NEOS haben die Verhandlungen zur Bildung einer Dreier-Koalition mit der ÖVP und SPÖ abgebrochen. Die NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger sieht keinen Durchbruch mit Schwarz-Rot und macht die SPÖ für den Zusammenbruch verantwortlich. ÖVP-Generalsekretär Christian Stocker bestätigt die Verantwortung der SPÖ und betont den Bedarf an Reformen.
Weiterlesen »

'Kalt erwischt': Neos und ÖVP sehen die Schuld bei SPÖ'Kalt erwischt': Neos und ÖVP sehen die Schuld bei SPÖNeos-Chefin Beate Meinl-Reisinger steigt aus Koalitionsgesprächen aus, bedankt sich explizit bei ÖVP-Chef Karl Nehammer, die SPÖ will weitermachen.
Weiterlesen »

Austro-Ampel gescheitert: SPÖ schiebt Schuld auf NEOSAustro-Ampel gescheitert: SPÖ schiebt Schuld auf NEOSDie Koalitionsverhandlungen zwischen SPÖ, ÖVP, und NEOS sind gescheitert. SPÖ-Mann Kai Jan Krainer kritisiert die NEOS scharf und wirft ihnen mangelndes Interesse an einer Koalition vor. Die politische Landschaft Österreichs gerät in einen Strudel aus Schuldzuweisungen und Vorwürfen.
Weiterlesen »

Neos verlassen Koalitionsgespräche, ÖVP schiebt SPÖ die SchuldNeos verlassen Koalitionsgespräche, ÖVP schiebt SPÖ die SchuldDie Neos haben die Koalitionsgespräche mit der ÖVP und der SPÖ verlassen. Die ÖVP wirft der SPÖ vor, die Verhandlungen durch rückwärtsgewandte Kräfte gescheitert zu haben. Die Neos hingegen beklagen, die Verantwortung sei ihnen zu groß geworden. Die SPÖ wird nun entscheiden, wie es weitergeht.
Weiterlesen »



Render Time: 2025-02-15 03:21:27