Die Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt hat das Ermittlungsverfahren gegen den ehemaligen Leiter der Internationalen Anti-Korruptionsakademie (IACA), Thomas Stelzer, eingestellt. Stelzer war im vergangenen Jahr wegen Vorwürfen der Untreue von seinem Posten abgezogen worden. Die Staatsanwaltschaft kam zu dem Schluss, dass Stelzer innerhalb seines Ermessensspielraums gehandelt habe und keinen wissentlichen Befugnismissbrauch begangen habe.
Die Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt hat ein Ermittlungsverfahren gegen Thomas Stelzer , den früheren Leiter der Internationalen Anti-Korruptionsakademie mit Sitz in Niederösterreich, eingestellt. Der ehemalige Chef der IACA war Mitte 2023 wegen schwerwiegender Vorwürfe von seinem Posten abgezogen worden.
Anonymen Angaben zufolge soll es sich um private Reisen gehandelt haben, die als beruflich deklariert worden wären, falsch verrechnete Spesen und die Nichtnutzung zweckgewidmeter Gelder für vorgesehene Projekte. Nun, eineinhalb Jahre später, ist der strafrechtliche Verdacht vom Tisch. Wie die Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt am Freitag auf profil-Anfrage bestätigte, wurde das Ermittlungsverfahren gegen Stelzer, das wegen des Verdachts der Untreue geführt worden war, eingestellt. Die umfangreiche Einstellungsbegründung umfasst laut Auskunft rund 75 Seiten. Stelzer habe als IACA-Chef bei Postenbesetzungen, Dienstreisen und Spesen einen durchaus weiten Ermessensspielraum gehabt – und er habe aufgrund dieses Pouvoirs im Rahmen seines Ermessensspielraums gehandelt. Somit liegt kein wissentlicher Befugnismissbrauch vor. Teils sei kein Schaden feststellbar gewesen, teils keine Schädigungsabsicht. Stelzer verweist in einer schriftlichen Mitteilung darauf, dass bereits vor der nunmehrigen Ermittlungseinstellung ein Abschlussbericht einer unabhängigen internen Untersuchung, die vom IACA-Verwaltungsrat eingeleitet und von einer Gruppe internationaler Experten durchgeführt worden sei, ihn von allen Vorwürfen freigesprochen habe. „Ich bin davon ausgegangen, dass sich die anonymen Vorwürfe gegen mich in Luft auflösen würden, und hatte volles Vertrauen in die Untersuchungen der Staatsanwaltschaft“, teilt der ehemalige Spitzendiplomat mit. Er sei „sehr erleichtert, dass von dieser Intrige“ gegen seine Person „sachlich und rechtlich nichts übrig geblieben ist.“ Stelzer hätte eigentlich einen Vertrag bis zum Frühjahr 2024 gehabt. Nach einer Übergangszeit unter provisorischer Leitung lenkt mittlerweile die Nord-Mazedonische Professorin Slagjana Taseva die Geschicke der Akademie.
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