Der Preis für europäisches Erdgas hat seinen höchsten Stand seit Oktober 2022 erreicht. Als Preistreiber werden aktuelle Wetterprognosen genannt, die auf weiterhin niedrige Temperaturen in Nordwesteuropa hinweisen. Der Gasverbrauch in Europa steigt aufgrund der kalten Wetterbedingungen und windarmer Bedingungen. Zudem sorgt die Zollpolitik der neuen US-Regierung für zusätzliche Unsicherheit in den Rohstoffmärkten.
Europäisches Erdgas erreichte am Donnerstag seinen höchsten Stand seit über einem Jahr. Der Preis für den richtungweisenden Terminkontrakt zur Auslieferung in einem Monat an der Börse in Amsterdam stieg im Mittagshandel auf 55,06 Euro je Megawattstunde (MWh). Das ist der höchste Stand seit Oktober 2022. Seit Mitte Dezember hat sich der Rohstoff um mehr als 40 Prozent verteuert. Als Preistreiber werden jüngste Wetterprognosen genannt.
Demnach dürften die Temperaturen in den kommenden Tagen in Nordwesteuropa weiterhin niedrig sein, was den Heizbedarf wahrscheinlich erhöhen wird.An den Rohstoffmärkten beobachten Händler das Wetter genau. Die niedrigen Temperaturen treffen zudem auf windarme Bedingungen, was den Gasverbrauch in Europa in die Höhe treibt. Die Speicher in diesem Winter leeren sich schneller als im Vorjahr. Seit Beginn des Jahres geht es mit den Gasreserven kontinuierlich nach unten. Die Gasspeicher in Österreich sind derzeit zu 61 Prozent gefüllt - vor einem Jahr hatte der Füllstand Anfang Februar 81 Prozent betragen. Die deutschen Erdgasspeicher sind zu 52 Prozent voll, vor einem Jahr betrug der Vergleichswert 74 Prozent.Neben dem kalten Winterwetter erklärten Marktbeobachter den Anstieg beim Gaspreis auch mit der Sorge über die Folgen der Zollpolitik der neuen US-Regierung. Wegen der Zölle bahnt sich ein Handelskonflikt zwischen den USA und China an, der die weitere Entwicklung der Weltwirtschaft bremsen könnte. Trotz des jüngsten Anstiegs liegt der Preis für europäisches Erdgas immer noch deutlich unter dem Niveau, das er in der Frühphase des Ukraine-Kriegs erreicht hatte. Im Sommer 2022 waren die Notierungen zeitweise auf deutlich mehr als 300 Euro gestiegen.
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