In Marokko erweist sich die Monarchie unter König Mohammed als unfähig, gezielt auf die verheerende Situation nach dem Beben zu reagieren.
Als wäre die Lage nach dem Erdbeben in Marokko nicht schon schlimm genug: Während die Menschen ihre Toten in Massengräbern beerdigen, macht ihnen das Verhalten von König Mohammed VI. zusätzlich Probleme: Der starke Mann Marokkos, der alle Macht in seiner Person zentralisiert hat, lehnte – mit einigen Ausnahmen – weitreichende internationale Hilfe nach dem verheerenden Beben ab.
Schon Stunden nach den schweren Erdstößen gingen im Palast des 60-jährigen Herrschers Beileidsbekundungen und Hilfsangebote aus aller Welt ein. Doch Mohammed, der seit 1999 sein Land mit strenger Hand führt, schwieg. Inzwischen weiß man, dass sich der König, laut Verfassung der weltliche und religiöse Führer des Landes, gar nicht in seinem Palast in der Hauptstadt Rabat befand. Sondern dass er sich, wie so oft, in seiner Luxus-Residenz in Paris aufhielt.
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