Eine Studie zeigt, dass die Messung der Erwerbsarmut anhand des Haushaltseinkommens zu einem paradoxen Ergebnis führt: Das Risiko für Frauen steigt drastisch an, während es für Männer unverändert bleibt. Die Erwerbsarmutsindikatoren berücksichtigen nicht das individuelle Einkommen, sondern gehen von einer gleichmäßigen Aufteilung des Haushaltseinkommens aus. Dies widerspricht der Realität vieler Haushalte, in denen das Einkommen nicht immer fair verteilt wird. Die Studie beleuchtet die finanzielle Abhängigkeit von Frauen in Haushalten und die daraus resultierenden Risiken.
Viele Armutsindikatoren ziehen nicht das Individualeinkommen, sondern das Haushaltseinkommen heran. Das kann problematisch sein, wie eine Studie zum Thema Erwerbsarmut zeigt.. Dies klingt nicht nur überraschend, sondern widerspricht auch anderen Studien, zum Teil auch anderen Studien von Eurostat selbst, die zeigen, dass . . .
Die Abbildung zeigt, in welchem Ausmaß Männer bzw. Frauen im gemeinsamen Haushalt jeweils finanziell vom Partner abhängig sind. Dabei zeigen sich vor allem in Österreich, Irland, und den südeuropäischen Ländern drastische Geschlechterunterschiede und erschreckend hohe Zahlen von finanziell abhängigen Frauen .
Aber ist finanzielle Abhängigkeit wirklich ein Problem? Auf den ersten Blick scheint sie weniger dramatisch, da Betroffene durch das Einkommen anderer Haushaltsmitglieder abgesichert sind. Doch selbst wenn wir annehmen, dass diese Absicherung für alle zutrifft – was in Österreich für etwa 59 Prozent der Menschen nicht der Realität entspricht – hat finanzielle Abhängigkeit per se gravierende Nachteile.
Die Botschaft an die Politik ist klar: die finanzielle Unabhängigkeit von Frauen muss gestärkt werden! Das schließt die großen Gleichstellungsziele wie Erwerbstätigkeit von Frauen erhöhen und gleichzeitig unbezahlte Arbeit zwischen den Geschlechtern gleicher aufteilen, mit ein. Doch das Thema hat auch eine wichtige sozialpolitische Dimension.
Schließlich zeigt dieses Beispiel auch, dass Daten und Statistiken nie wertfrei, sondern immer von gesellschaftlichen Normen geprägt sind. Sie werden von Menschen in Machtpositionen in Politik und Wissenschaft definiert.
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