Corona ist weiterhin präsent: Lungenfacharzt warnt vor Folgeinfektionen

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Obwohl die Pandemie offiziell beendet erklärt wurde, ist das Coronavirus noch immer in Österreich präsent. Lungenfacharzt Arschang Valipour betont in einem Interview die Bedeutung des Risikos von Folgeinfektionen.

Obwohl die Pandemie offiziell beendet erklärt wurde, ist das Corona virus nicht verschwunden. Die jüngste Welle im Oktober verzeichnete innerhalb einer Woche fast 1000 Covid-Patienten, die stationär behandelt werden mussten. Besonders das Risiko von Folgeinfektionen wird in der Diskussion oft vernachlässigt, sagt der Lungenfacharzt Arschang Valipour . Corona ist, wie erwartet, auch gut fünf Jahre nach den ersten bestätigten Sars-CoV-2-Fällen in Österreich nicht verschwunden.

Am Höhepunkt der jüngsten Welle im Oktober wurden innerhalb einer Woche bundesweit fast 1000 Covid-Kranke hospitalisiert. Rund vier bis fünf Prozent davon landeten diese Saison auf Intensivstationen. Mit Influenza belastet, sogar mehrere Wellen, die Spitäler, betont der Lungenfacharzt Arschang Valipour im APA-Gespräch. 979 Spitalsaufnahmen aufgrund schwerer Atemwegserkrankungen mit der Diagnose Covid-19 gab es in der 41. Kalenderwoche des Vorjahres, davon 38 in der Intensivpflege. Inklusive der Wochen davor und danach landeten im vergangenen Herbst und diesen Winter Tausende mit Corona im Krankenhaus. Das zeigt das SARI-Dashboard (Schwere Akute Respiratorische Infektionen) des Dachverbands der Sozialversicherungsträger, das seit dem Ende der Meldepflicht einer Sars-CoV-2-Infektion im Sommer 2023 einen Überblick über die Verteilung derartiger Erkrankungen in den Kliniken bietet. Ein genauer Blick auf den Höhepunkt dieser Covid-Welle ergibt, dass in jener Woche insgesamt rund 2000 Personen mit verschiedenen SARI-Erkrankungen aufgenommen wurden, erläutert Valipour. „Das Gesundheitssystem ist nicht mehr akut belastet“, sagte der in der Wiener Klinik Floridsdorf tätige Mediziner. Solche Wellen hätten aber natürlich Auswirkungen. „Bei den Fallzahlen im Herbst war ein nicht unbeträchtlicher Teil der Betten belegt.“ Covid-19 habe sich in die bereits bekannten Atemwegserkrankungen eingereiht, „aber es ist ein Plus an Krankheitsbildern, das es nicht gab vor fünf Jahren“. Die Corona-Welle sei bereits abgeflachter, „aber nicht zu vernachlässigen“, nun gebe es die Influenza-Welle und laut SARI-Dashboard seit dem Jahreswechsel ansteigende RSV-Zahlen (Respiratorische Synzytial-Virus) in den Krankenhäusern. Was mit Blick auf den Spitalsbereich oft „nicht berücksichtigt wird, ist, dass hohe Infektionszahlen zwei Krankheitswellen mit sich bringen“, betont Valipour. Das eine sei die akute Infektionswelle, das andere sogenannte zweizeitige Infektionen ein bis drei Monate danach, beispielsweise Personen, die dann eine bakterielle Lungenentzündung bekommen. Dabei müsse es zuvor nicht unbedingt eine schwere Covid-Infektion gewesen sein, dennoch sei der Schutz gegen weitere Infektionen vorübergehend aufgehoben. Das Risiko mit Folgeinfektionen oder mit Folgeverschlechterungen etwaiger Grunderkrankungen im Spital zu landen sei in den ersten 90 Tagen nach einer Infektion erhöht. Covid könne beispielsweise zu einer Entgleisung einer bestehenden Diabetes-Erkrankung oder zu einem Herzinfarkt führen. Gerade Ältere seien nach einer Infektion geschwächt und hätten häufiger Bedarf für häusliche Pflege oder die Aufnahme in einem Pflegeheim. Wegen einer akuten Covid-19-Erkrankung landen weiterhin vor allem Ältere im Krankenhaus. Das Risiko „steigt mit zunehmenden Lebensjahren an - mit 60 Jahren deutlich, mit über 80 sind fast drei Mal so viele wie bei den Über-60-Jährigen betroffen“, sagte Valipour. Das SARI-Dashboard zeigt auch leicht erhöhte Hospitalisierungszahlen bei den Unter-Vierjährigen. Sehr kleine Kinder haben generell häufiger Atemwegsinfektionen und der Lungenschutz ist noch nicht so weit entwickelt, erläuterte der Mediziner. Auch Personen mit Begleiterkrankungen wie schwerem Übergewicht, Krebs, Herz-Kreislauf- und Lungenkrankheiten, Bluthochdruck, Diabetes oder einem geschwächten Immunsystem werden nach wie vor häufiger mit Corona hospitalisiert. Was sich dagegen seit dem SARS-CoV-2-Ausbruch vor fünf Jahren „verändert hat, ist die Wahrscheinlichkeit einer schweren Infektion“, sagte Valipour. „Die überwiegende Mehrzahl der Infektionen führt nicht zu einem Spitalsaufenthalt.“ Hier spiele die Impfung eine Rolle, obwohl deren Schutz bei Älteren „nach drei bis vier Monaten rasch abnimmt“. Auch die Sterblichkeit ist deutlich gesunken und liegt bei jenen, die ins Spital müssen, bei ein bis drei Prozent, berichtete der Lungen- und Intensivmediziner. Neben der Immunisierung in der Bevölkerung sei das auch der Gabe von antiviralen Medikamenten geschuldet. Bei schweren Verläufen von Covid-19 sind laut Valipour nach wie vor „klassische Lungenentzündungen“ möglich. Hinzu kommen beispielsweise erhöhte Temperatur oder Fieber, Kurzatmigkeit sowie die Verschlechterung von Vorerkrankungen. Bei Hospitalisierung sei häufig Covid-19 als Hauptursache zu sehen. Die Behandlung im Spital habe sich in den vergangenen zwei Jahren nicht wesentlich verändert.

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