China kämpft gegen eine Abwärtsspirale aus sinkenden Preisen und Konsumzurückhaltung.
„Antizyklische Maßnahmen“ sollen nun Chinas Wirtschaft retten. Das kündigte der chinesische Finanzminister Lan Foan am Wochenende auf einer Pressekonferenz an. Damit soll die nachlassende Nachfrage und die wackelige Wirtschaftsaktivität wiederbelebt werden.
Der Erzeugerpreisindex fiel im September mit 2,8 Prozent im Jahresvergleich so stark wie seit sechs Monaten nicht mehr. Im Vormonat hatte der Rückgang 1,8 Prozent betragen und lag unter der erwarteten 2,5-prozentigen Abnahme. Die Lebensmittelpreise stiegen im September im Jahresvergleich um 3,3 Prozent, verglichen mit einem Anstieg von 2,8 Prozent im August, während die Preise für Nichtnahrungsmittel um 0,2 Prozent sanken.
Chinas Wirtschaft kommt nach der Coronakrise nicht wie gewünscht in Schwung. Die Führung in Peking hatte zwar Ende September das größte Konjunkturprogramm des Landes seit der Pandemie vorgestellt, um die Talfahrt zu stoppen und neue Konjunkturhilfen angekündigt. An den Finanzmärkten war zuletzt aber spekuliert worden, wie und in welchem Umfang sie die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt tatsächlich anschieben will.
Diese Maßnahme soll vor allem der beispiellosen Krise des Immobiliensektors helfen. Die chinesische Baubranche galt lang als wichtiger Wachstumsmotor. Doch der Bauboom der vergangenen Jahrzehnte geschah hauptsächlich auf Pump. Eine Reihe riesiger Immobilienkonzerne ist zahlungsunfähig, Projekte werden nicht fertiggestellt, und die Preise sind im Keller.
Gleichzeitig sorgt aber auch eine angespannte Lage am Arbeitsmarkt für Schwierigkeiten. Niedrige Löhne, hohe Jugendarbeitslosigkeit und ein schwaches Sozialsystem belasten den Binnenkonsum. Dadurch bleibt auch die Abhängigkeit von Exporten hoch. Allerdings sorgen hier die Schwäche der Weltwirtschaft, geopolitische Spannungen und Handelsstreitigkeiten etwa mit den USA und der EU für Gegenwind.
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