Mitarbeiter des insolventen Motorrad-Herstellers KTM berichten von einem Klima des Panik und Psychoterrors. Zahlreiche Kündigungen wurden ausgesprochen, die Zukunft ist ungewiss. Zuliefererfirmen kritisieren die Vorgehensweise des Unternehmens scharf.
Eine Betroffene, die anonym bleiben möchte, berichtet jetzt aus erster Hand von der dramatischen Lage bei KTM . „Es wird bereits fleißig in den Abteilungen gekündigt“, schildert sie die Situation. „Nach welchem Schema es geht, erschließt sich niemandem. Es kann also jeden treffen. Jeder Arbeitstag ist Psychoterror für die Menschen im Betrieb.
“ Es sei außerdem ein „ungutes Gefühl“ für die Beschäftigten, frühmorgens zum Arbeitsplatz zu fahren und als Dank für viele Jahre Einsatz dann „auf diese Art und Weise verabschiedet zu werden“. Weiters berichtet die Frau von Reaktionen der Personalchefs von Zuliefererfirmen, die über die Vorgehensweise des Innviertler Traditionsunternehmens den Kopf schütteln: „Da ist von 'unfassbar', 'schockiert', 'geht gar nicht', 'verständnislos' und 'wütend' wirklich alles an Vokabular dabei.“ Und: „Immer mehr Mitarbeiter berichten, dass viele Umstände, die zu dieser Situation geführt haben, bereits intern bekannt waren.“ Mitarbeiter, die „gegen den Strom schwimmen wollten“, seien „kurzerhand mundtot“ bzw. „einfach mal schon gekündigt“ worden. „Jemand spielt hier Schach“, zieht die Frau einen drastischen Vergleich. „Der König wird rochiert, die Dame lebt weiter und die Bauern fallen dem Machterhalt und Gewinn zum Opfer.“ Der Motorrad-Hersteller mit Hauptsitz in Mattighofen (Bez. Braunau) ist in die Insolvenz gerutscht. Laut Kreditschutzverband betragen die Schulden des Innviertler Unternehmens rund 1,8 Mrd. Euro. 250 Mitarbeiter wurden bereits gekündigt, rund 300 weitere Angestellte werden im Zuge der Sanierung folgen.
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