Zwei junge Tschetschenen werden in Wien wegen Planung eines Überfalls auf eine Goldhandlung angeklagt. Sie bestreiten die Vorwürfe und behaupten, dass eine Zeugin sie zu Unrecht belastet.
Am Wien er Landesgericht stand am Dienstag ein Prozess gegen zwei junge Tschetschenen aus. Ihnen wird vorgeworfen, im Zusammenhang mit einem geplanten Überfall auf eine Goldhandlung, die mehrere Filialen in Wien betreibt, einen kriminellen Komplot verfasst zu haben. Die Angeklagten bestreiten den Vorwurf und behaupten, dass eine Zeugin, eine Angestellte des Geschäftes, sie zu Unrecht belastet.
Die Staatsanwältin schilderte, dass sich die beiden 21-Jährigen im vergangenen Sommer verdächtig in einer Filiale aufgehalten hatten. Auf Überwachungskameras seien sie zu sehen, wie sie nach möglichen Kameras Ausschau halten und die Zeit messen, die ein Mitarbeiter für den Weg vom Verkaufsraum zum Lager benötigt. Besonders auffällig sei, dass einer der beiden Männer die Angestellte in einem Kaffeehaus traf. Dort forderte er sie auf, ihr Handy in den Flugmodus zu versetzen und befragte sie anschließend über die Anzahl der Kameras im Geschäft und drängte sie, möglichst viel Ware in den Verkaufsbereich zu schaffen.Die Mitarbeiterin wandte sich an die Polizei, woraufhin sich die beiden Tschetschenen, nachdem die Ermittlungen in der tschetschenischen Community bekannt wurden, ins Ausland abgesetzt hatten. Die Staatsanwältin bezeichnete die Angestellte als sehr glaubwürdig, während die Verteidiger argumentierten, dass sie die Angeklagten zu Unrecht belaste. Der Erstangeklagter habe sich nicht eigenmächtig in einem Kaffeehaus mit ihr getroffen, sondern sie habe ihm ihre private Handynummer auf einer Visitenkarte geschrieben und das Treffen initiiert. Laut der Verteidigung sei sie an ihm interessiert gewesen und habe nach der Abweisung die Interna weitergegeben. Der Angeklagte sei damals in festen Händen gewesen und habe mittlerweile eine Lebensgefährtin und ein Kind. Der Angeklagte selbst äußerte, dass er das Treffen als eigenartig empfunden habe, da es nicht üblich sei, dass ältere Frauen jüngeren Männern eine romantische Beziehung anbieten. Er betonte, dass er finanziell unabhängig sei und als Mechatroniker 2.500 Euro netto verdiene. Er habe im Frühjahr Gold gekauft, als der Preis niedrig war, und wollte es im Sommer mit Gewinn verkaufen. Sein mitangeklagter Freund habe ihn lediglich begleitet. Die beiden hätten sich ins Ausland abgesetzt, nachdem die Angeklagte die Polizei verständigt hatte, aus Angst vor einer möglichen Festnahme.
Gerichtsverfahren Überfall Goldhandel Tschetschenen Wien Zeugenaussage
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