Zivildienst: Ein Blick in die Vergangenheit und Gegenwart

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Zivildienst: Ein Blick in die Vergangenheit und Gegenwart
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Dieser Artikel untersucht die Geschichte des Zivildienstes in Österreich, die Herausforderungen seiner Zukunft und die Bedeutung seiner systemrelevanten Leistungen für die Gesellschaft. Durch die Erfahrungen von Franz Neuhauser, einem ehemaligen Zivildiener und heutigen aktiven Mitarbeiter des Roten Kreuzes, wird die Entwicklung und das Engagement der Zivildiener im Laufe der Zeit beleuchtet.

Franz Neuhauser war 1975 Ober österreich s erster Zivildiener beim Roten Kreuz. Damals war der Gegenwind der Gesellschaft gegenüber Zivildienern oft rau. „Wir wurden beschimpft, unter anderem auch von Kriegsveteranen, die unsere Einstellung nicht verstehen konnten“, erinnert sich der Pensionist. Franz Neuhauser bekam nach einem Gespräch mit einem Pfarrer und einem Juristen drei Jahre Aufschub gewährt.

Als er im April 1975 seinen Dienst antrat, war der Gegenwind der Gesellschaft Zivildienern gegenüber oft rau. Damals gehörte viel Mut dazu, sich für den Zivildienst zu entscheiden. In der Zeit des Vietnamkrieges seien die Bilder von dort omnipräsent gewesen: „Für mich war klar, ich nehme im Krieg keine Waffe in die Hand.“ Deswegen habe er auch verweigert. Nach wenigen Wochen an der Dienststelle des Roten Kreuzes in Steyr war für Franz Neuhauser fix: „Das ist mein Zukunftsberuf.“ Der gelernte Tischler sattelte um und arbeitete bis zu seiner Pensionierung vor fünf Jahren hauptberuflich als Zivildiener.Wenn der Offizier nach ausführlichen Informationen fragte, ob noch jemand etwas anzumerken habe, stand Franz Neuhauser begeistert fort, was er begonnen hat. Er ist aktiver Zivildiener beim Roten Kreuz in Steyr: „Es war für mich klar, dass ich zur Rettung will. Ich möchte der Gesellschaft etwas zurückgeben und auch medizinisches Wissen für meine Familie und Freunde sammeln.“ Besonders schön seien für den Mechatroniker die vielen, kleinen Momente der Dankbarkeit: „Die Freude darüber, dass sich auch junge Menschen engagieren, ist unbezahlbar. Ich habe sehr viel fürs Leben gelernt“, erzählt Lehner im KURIER-Gespräch. Mit diesen Erfahrungen ist der junge Mann nicht alleine: Neun von zehn Zivis würden sich wieder für den Zivildienst entscheiden. Nach einer vierwöchigen Einführungsphase an der Schule des Roten Kreuzes in Linz empfinden die meisten Zivis das Engagement als Bereicherung. 150 junge Männer saßen damals im Pfarrheim. Das ist erfreulich, weil es die dritthöchste Zahl seit Bestehen des Zivildienstes ist. Und das, obwohl vielerorts um Bewerbungen gerungen wird. Beim Roten Kreuz in Oberösterreich macht man den demografischen Wandel und die steigende Untauglichkeit der jungen Männer für die fehlenden Zivis aus: „Wir könnten pro Jahr 690 Zivildiener brauchen, derzeit haben wir ca. 630“, rechnet Präsident. Die Gewissensprüfung für Zivildiener wurde 1992 abgeschafft. Bis heute müssen Anwärter aber ein Dokument unterschreiben und abgeben, in dem sie erklären, die Wehrpflicht aus Gewissensgründen nicht erfüllen zu können und deshalb Zivildienst leisten zu wollen. Besonders schön seien für den Mechatroniker die vielen, kleinen Momente der Dankbarkeit: „Die Freude darüber, dass sich auch junge Menschen engagieren, ist unbezahlbar. Ich habe sehr viel fürs Leben gelernt“, erzählt Lehner im KURIER-Gespräch. Mit diesen Erfahrungen ist der junge Mann nicht alleine: Neun von zehn Zivis würden sich wieder für den Zivildienst entscheiden

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