Ein Wiener Deutschlehrer hat die Verbreitung eines Ethnolekt bei Wiener Jugendlichen untersucht.
In Wien sprechen Migra-Kids aber auch Gymnasiasten ihren eigenen Ethnolekt . Ein Wiener Lehrer hat den nun erforscht. Und er sagt: Das geht vorbei. Wien. „Bin Straßenbahn Diggah.“ „Wallah, ich sag dir, der Typ war richtig krass!“ „Ey lan, mach nicht so!“ Bei einigem von dem, was Matej Jakic in den Schulpausen so zu hören bekommt, muss selbst er, Deutschlehrer, aufgewachsen in Favoriten, einmal nachfragen, was das genau heißt.
„Ich bin in Wien aufgewachsen, man hört das an jeder Ecke oder in der Straßenbahn, aber einiges ist auch für mich neu, einiges gab es in meinem Aufwachsen noch nicht: Wallah etwa, das heißt so viel wie „ich schwöre“, oder haram, religiös verboten, das kannte ich vor 15 Jahren nicht.“ Heute ist das die Alltagssprache vieler Jugendlicher in Wien: Nicht nur der Kinder mit Migrationshintergrund, deren Erstsprache ihr Deutsch prägt, selbst Wiens Gymnasiasten bauen Elemente aus Sprachen ein, mit denen sie eigentlich nur durch Social Media, Filme oder Rapmusik in Berührung kommen. Matej Jakic ist Deutschlehrer an einer Mittelschule im 23. Bezirk in Wien. Und, er hat in einer Forschungsarbeit für seinen Master am Institut für Germanistik der Uni Wien den Sprachgebrauch Wiener Jugendlicher, die diesen Ethnokelt sprechen, untersucht. Denn so verbreitet diese Sprache ist, so wenig sei sie erforscht, sagt er. „Diese Kinder und Jugendlichen sprechen einen Ethnolekt, das ist ein Soziolekt, das unterscheidet sich von den regionalen Dialekten“, sagt er. Und das gilt offenbar als ziemlich cool. So cool, dass auch Jugendliche diesen Ethnolekt, der klingt als könnten sie keine korrekte Grammatik, annehmen, die mit Erstsprache Deutsch aufgewachsen sind. Es ist eine Mode, ein Spleen, während viele der Kids einwandfreies Deutsch beherrschen — sie verwenden es bloß nicht gern
Wiener Jugendsprache Ethnolekt Soziolekt Dialekt Sprache
Österreich Neuesten Nachrichten, Österreich Schlagzeilen
Similar News:Sie können auch ähnliche Nachrichten wie diese lesen, die wir aus anderen Nachrichtenquellen gesammelt haben.
Johannes Paul statt Aphrodite: Metamorphosen eines Wiener BürgerhausesDie Praterstraße in Wien Leopoldstadt verwandelt sich – auch das alte Bürgerhaus Nummer 28. Pumar Pesendorfer & Machalek Architekten planten den Umbau der einstigen Beautyfarm in das neue...
Weiterlesen »
Rätsel um Raum unter Hügel in Wiener Neustädter ParkReste einer ehemaligen Flak-Stellung? Raum unter dem Park in der Wiener Neustädter Josefstadt gibt Rätsel auf.
Weiterlesen »
Carnivore-Diät: Trend unter Frauen - Experten warnen vor GesundheitsrisikenDie Carnivore-Diät, bei der man sich nur von tierischen Produkten ernährt, wird immer beliebter, insbesondere bei Frauen. Ernährungsexperten warnen jedoch vor den gesundheitlichen Folgen dieser Diät, da sie wichtige Nährstoffe fehlen lässt und zu einem unnatürlichen Gewichtsverlust führt.
Weiterlesen »
Wiener Neustadt: Dark Romance wird zu innovativer GeschäftsideeFH-Studentin Katharina Zimmer gründet eine Buchhandlung, die sich ausschließlich auf ein Genre spezialisiert.
Weiterlesen »
Protest gegen neue Wiener Event-Arena in St. MarxDie Initiative „St. Marx für alle“ will am Freitag vor dem Büro der Wien-Holding gegen die neue Eventhalle protestieren: Anrainer wünschen sich, dass die bisher unbebaute Fläche als Freiraum...
Weiterlesen »
Wiener Neustädter Sparkasse verteilte ChristbäumeDie Sparkasse verschenkte Christbäume an ihre Kunden, die diese ihrerseits an die Caritas weiterschenken konnten.
Weiterlesen »