Die Wiener Buchhandlung Löwenherz mit schwulem und lesbischem Fokus erlebt in Zeiten wirtschaftlicher Herausforderungen für die Branche einen boomenden Umsatz. Der Artikel beleuchtet den Erfolg des Ladens und stellt den Kontrast zur schwierigen Lage vieler anderer Buchhandlungen in Österreich dar, die mit sinkenden Einnahmen und steigenden Kosten zu kämpfen haben.
Veit Schmidt beginnt seinen Tag seit 30 Jahren gleich: Er schiebt den Rollladen nach oben, schließt sein Geschäft auf und trägt die Lieferung zur Kassa. In jeder der blauen Boxen lagern rund 20 Bücher. Heute ist ein Kalender dabei. Sein Cover zeigt einen trainierten Männerkörper. Auch die Bildbände auf den Verkaufstischen präsentieren Männermodels. Schmidt betreibt die Buchhandlung Löwenherz in der Berggasse im neunten Bezirk. In Wien ist Löwenherz der Laden mit schwulem und lesbischem Fokus.
Das Geschäft läuft gut, sagt Schmidt. Der Umsatz steige stetig. Für viele Buchhändler in Österreich klingt das wie ein Traum. Die Wirtschaftskrise trifft die Branche hart. Die Geschäftsleute erzählen von gleichbleibenden oder gar sinkenden Einnahmen, die die steigenden Kosten kaum decken. 2015 existierten laut Statistik Austria 899 Buchhandlungen in Österreich, 2022 – für die Jahre danach gibt es noch keine genauen Zahlen – nur noch 573. Die Lage hat sich weiter verschlechtert. Aktuell gibt es hierzulande an die 400 Buchhandlungen.Das verwundert, denn Lesen ist gerade angesagt. Über die Social-Media-Plattform Tiktok bewerben Jugendliche und junge Erwachsene ihre Liebe zum gedruckten Buch. Unter die kurzen Videos setzen sie den Hashtag BookTok. Weltweit zählt das mit dem Rautezeichen versehene Schlagwort aktuell über 45 Millionen Beiträge.
Buchhandlung Löwenherz Wien Wirtschaft Krise Umsatzsteigerung Lesen Booktok
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