Über einen wunderbaren Begriff und seine vielfältigen Einsatzmöglichkeiten.
Ab und zu muss man sich etwas regelrecht aus den Fingern zuzeln. Nicht hier natürlich, hier staunen wir lieber über diesen Universalbegriff, mit dem man so viel ausdrücken kann – das Zuzeln. Entstanden ist es wohl lautmalerisch, weil das Geräusch beim Lutschen oder Saugen so ähnlich klingt.
Bekannt ist vor allem der Mohnzuz: Da nuckelten Babys einst an einem mit Mohn gefüllten Tuch, weil der Mohn eine sedierende Wirkung hat. Im übertragenen Sinn kommt der Begriff Zuz aber auch anderswo zum Einsatz – unter anderem wird die Schutzmaske beim Bundesheer unter Kameraden scherzhaft als Zuz bezeichnet.
Der Zuz taucht aber auch in anderen Formen auf, etwa mit tz als Zutz. Und auch Zuzel oder Zuzerl finden sich etwa im Wienerischen. Zuzel kann unter anderem als Synonym für eine Pfeife auftauchen oder eine Zigarre, die man ständig im Mund hat. Und zuzelt man besonders lang an jemandem, kann das Resultat ein Zuzelfleck sein – im Bundesdeutschen ist die durch Saugen entstandene blutunterlaufene Stelle auf der Haut auch als Knutschfleck bekannt.
Als Bischkottenzuzler wurde ein zahnloser Greis bezeichnet – oder im übertragenen Sinn ein sehr zahmer Kritiker. Ruabnzuzler wiederum steht scherzhaft für einen Landbewohner, aber auch für einen dummen, hinterwäldlerischen Menschen. Und für die Absauganlage – vor allem auf Toiletten – kursiert der wunderschöne Begriff Schaszuzler.
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