Suizidbeihilfe für Minderjährige: Warum wir uns mit kindlichen Sterbewünschen so schwertun
In einem Brief an das Parlament schreibt der niederländische Gesundheitsminister Ernst Kuipers, man wolle es mit der Neuregelung unheilbar kranken Kindern, "deren Tod unvermeidlich und in absehbarer Zeit zu erwarten ist", ermöglichen, "ihr verzweifeltes und unerträgliches Leiden zu beenden".
In einer Stellungnahme heißt es, das Herbeiführen des Todes sei "mit der Hochschätzung des Lebens unvereinbar". Auch Schwerkranke sollten vom Wunsch, sich das Leben zu nehmen, abgebracht werden, indem man ihnen stattdessen "eine Perspektive für ihr Leben eröffnet".
Dem entgegen stellt der Deutsche Ethikrat das Sterbenlassen, also die passive Sterbehilfe. Patientinnen und Patienten wird das Recht eingeräumt, auf lebenserhaltende Maßnahmen zu verzichten. Ärzte, Pflegende und Angehörige sollen also gemäß dem Willen der Patientinnen und Patienten derlei Maßnahmen "unterlassen, begrenzen oder beenden dürfen, ohne strafrechtliche oder berufsrechtliche Sanktionen befürchten zu müssen".
Thomas Macho bejaht die Frage im ntv.de-Interview klar und fügt zugleich einen Erklärungsversuch für dieses gesellschaftliche Tabu bei. Für ihn geht es dabei vor allem um eine "Verleugnung des Scheiterns". Zwar sei ein kindliches "Nein zum Leben" im Falle einer unheilbaren Krankheit und unter extremen Schmerzen "naturgegeben und ein Stück Schicksal", gegen das man nichts ausrichten könne.
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