Ex-Bundeskanzler Franz Vranitzky (SPÖ) sieht die stabile Zustimmung der Österreicher zur EU-Mitgliedschaft nicht als gegeben an. Zwar sei eine Mehrheit gegen einen Öxit, 'aber das soll kein Ruhekissen sein', sagte Vranitzky im APA-Interview.
Ex-Bundeskanzler Franz Vranitzky sieht die stabile Zustimmung der Österreicher zur EU-Mitgliedschaft nicht als gegeben an. Zwar sei eine Mehrheit gegen einen Öxit,"aber das soll kein Ruhekissen sein", sagte Vranitzky im APA-Interview."Nichts ist für immer", forderte er die österreichische Politik auf,"sehr aktiv und energisch" an der EU-Zustimmung zu arbeiten.
Auch gelte es, das Prinzip"Einheit in Vielfalt" hochzuhalten. Die Bevölkerung werde dem europäischen Einigungsprojekt nämlich dann positiv gegenüber stehen,"wenn sie sicher sein kann, dass der Österreicher nicht auf einmal ein Portugiese werden muss und der Portugiese kein Finne und der Finne kein Belgier".Vranitzky räumte ein, dass Österreich auf EU-Ebene mitunter aus der Reihe tanzt.
Vranitzky zeigte sich optimistisch, dass integrationsfeindliche oder autoritäre Tendenzen in einzelnen Mitgliedsstaaten zurückgedrängt werden können."Die Antwort für die Zukunft wird dort liegen, in den einzelnen Ländern immer wieder für die Prinzipien der liberalen Demokratie einzutreten und zu kämpfen", betonte er.
Befragt zu den Auswirkungen des bevorstehenden Machtwechsels in den USA auf Europa sagte Vranitzky:"Vorauseilende Verzweiflung ist der schlechteste Ratgeber." Auch würde"ein starkes und einiges Europa nicht so gebannt auf Entwicklungen sonst wo in der Welt starren", sondern auf Basis des eigenen soliden und stabilen Zusammenhalts"eigene politische Wege gehen".Vranitzky hatte als Bundeskanzler entscheidenden Anteil am EU-Beitritt Österreichs, der am 1.
Spezifische Nachteile der EU-Mitgliedschaft sieht Vranitzky keine. Man sei durch sie aber"nicht automatisch gefeit vor irgendwelchen Krisen". Die internationale Finanzkrise der Jahre 2008-09 etwa habe auch Österreich erlebt, doch weil es keine eigene kleine Währung mehr hatte, sondern Teil des Euroraumes sei, sei man vor Spekulationen gefeit gewesen. Eben dies sei auch der große Vorteil der Gemeinschaftswährung Euro.
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