Schauspielstar Cate Blanchett trug in Cannes ein Kleid, das manche Beobachter als Geste der Solidarisierung mit Palästina deuteten. Gehören Mode-Codes mit weltpolitischer Botschaft auf den roten...
Schauspielstar Cate Blanchett trug in Cannes ein Kleid, das manche Beobachter als Geste der Solidarisierung mit Palästina deuteten. Gehören Mode-Codes mit weltpolitischer Botschaft auf den roten Teppich?
Hat sie, oder hat sie nicht? Nämlich die Farben ihres schwarz-weißen Kleides so zusammengestellt, dass beim Lüpfen des Innenfutters eine grüne Stoffbahn aufblitzt: In der aktuellen weltpolitischen Lage wird so etwas von aufmerksamen Beobachtern unweigerlich sofort als Verweis auf die palästinensische Flagge gedeutet. Und wahrscheinlich nicht zu Unrecht, denn ein Star wieträgt auf dem Red Carpet des Filmfestivals in Cannes natürlich kein Kleid „von der Stange“.
Es wäre keine Premiere im Universum internationaler Galaevents, dass jemand mit einem solchen Vorstoß in puncto Red-Carpet-Diplomacy von sich reden macht bzw. ein Thema, das ihm oder ihr am Herzen liegt, wortlos - aber nicht unberedt - in den Mittelpunkt rückt.
Und es ist nicht übrigens nicht nur die Farbkombination, die darauf schließen lässt, dass Cate Blanchett für eine Causa eintritt, die ihr wichtig ist. Sondern es war auch die begleitende Geste, das Lüften des Rockschoßes, die die Schauspielerin als Flaggenträgerin dastehen ließ.
Ein Kleid in Flaggenfarben bei einem Filmfestival ist, für sich genommen und bar größeren Zusammenhangs, gewiss keine Botschaft, die die Welt weiterbringt. Wenn aber von einer Person vorgebracht, die auch andere Wege und Kanäle nutzt, um für eine Causa einzustehen, kann auch ein kontrastfarbenes Rockfutter als probates Kommunikationsmittel eine Message unterstreichen.
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