Quer durch den Süden Deutschlands tobte vor 500 Jahren, an der Schwelle zur Neuzeit, ein Aufstand von Hunderttausenden kleinen Leuten, vor allem Bauern. Der sogenannte Bauernkrieg von 1524/25...
Quer durch den Süden Deutschlands tobte vor 500 Jahren, an der Schwelle zur Neuzeit, ein Aufstand von Hunderttausenden kleinen Leuten, vor allem Bauern. Der sogenannte Bauernkrieg von 1524/25 sucht in der Geschichte bis heute seinesgleichen.
Das Mittelalter war vorbei und mit der Zeit der Reformation und des Buchdrucks brach eine Lawine von kirchlichen, kulturellen und politischen Veränderungen los. Was sich nicht wandelte, war die gesellschaftliche Position der Bauern, rund 90 Prozent der Bevölkerung. Sie waren ganz unten in der Hierarchie, für die höheren Stände grobe, ungeschlachte, den Tieren ähnliche Lebewesen, die die anderen durch ihre Arbeit zu ernähren hatten.
Die Bauernaufstände der Jahre 1524/25, die den Süden des Alten Reichs bis hinunter nach Salzburg und Tirol geradezu explosionsartig überfluteten, verdienten daher für die Zeitgenossen den Ausdruck „Krieg“ nicht, es war Empörung des Pöbels, Frevel, Aufruhr, Niedertracht, die zu bestrafen war. Die geschätzten 100.000 Opfer bei der Niederschlagung waren den Chronikschreibern wenig erwähnenswert, das Leben der Bauern galt nicht viel.
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