Die ungelöste Verletzungsproblematik im Skisport bringt nicht nur Marcel Hirschers Rückkehr in Frage, sondern droht dem gesamten alpinen Skisport existenziell. Besonders hard sind die Verletzungen bei jungen Nachwuchsläufern, deren Karrieren oft schon vorbei sind, bevor sie überhaupt beginnen.
Die ungelöste Verletzungsproblematik ist existenzbedrohend für den Skisport. Aber nicht nur, weil sie dem Weltcup nun mit Rückkehrer Marcel Hirscher eine weitere Attraktion geraubt hat.An Tagen wie diesen kommt nur noch wenig Hoffnung auf für eine glorreiche Zukunft des alpinen Skisports.
Die wirklich tragischen Kreuzbandrisse passieren dabei nicht bei Hirscher, dem 35-Jährigen, der in seiner ersten Karriere alles erreicht hat und dessen Rückkehr nun krachend gescheitert ist, sondern bei den vielen namenlosen Nachwuchsläufern. Teenager, deren Karrieren wegen schwerer Knieverletzungen schon vorbei sind, ehe sie überhaupt begonnen haben. Vielversprechende Talente, die statt auf dem Stockerl auf dem OP-Tisch landen.
Was aber Hirschers Verletzung, die seine Comeback-Pläne nun ein für alle Mal begraben dürfte, wieder einmal aufzeigt: Niemand, wirklich niemand ist vor dem abrupten Ende gefeit. Aktuell sind bei den Herren, Hirscher mitgezählt, drei der jüngsten vier Gesamtweltcupsieger außer Gefecht, bei den Damen sind es zwei der jüngsten drei Kugelgewinnerinnen.
Schnelle Lösung gibt es ohnehin keine. Nur weil das Material, ein bis auf den Zehntelmillimeter ausgereiztes Zusammenspiel aus Skiern, Bindung und Schuh, schon bei den kleinsten Unwägbarkeiten nicht mehr beherrschbar ist, wird die Skiindustrie nicht langsamere und sicherere Skier bauen. Auch der Rennläufer wird nicht damit aufhören, sich am Limit und darüber hinaus zu bewegen.
Dabei ist sie längst existenzbedrohend. Nicht weil sie dem Weltcup mit Hirscher wieder eine Attraktion geraubt hat. Sondern weil selbst die größten Nationalmannschaften im Lauf eines Winters zu Rumpfteams zusammenschrumpfen, weil die Comeback-Geschichten zu alltäglich sind, als dass sie noch wahnsinnig bewegen würden, weil Karrieren schon im Keim erstickt werden und der Weg in diesen Sport immer abschreckender wird.
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