Serbien widerspricht den Beteuerungen des Schengen-Anwärters Bulgarien, die illegale Migration eingedämmt zu haben. 'Die Zahl der illegalen Einreisen aus Bulgarien nimmt ständig zu', sagte der serbische Innenminister Ivica Dačić im APA-Interview.
Serbien widerspricht den Beteuerungen des Schengen-Anwärters Bulgarien, die illegale Migration eingedämmt zu haben."Die Zahl der illegalen Einreisen aus Bulgarien nimmt ständig zu", sagte der serbische Innenminister Ivica Dačić im APA-Interview. Ein Schengen-Beitritt von Bulgarien und Rumänien würde"eine teilweise Verlagerung" der Migration sströme bewirken, die dann über Rumänien nach Ungarn führen würden.
Dačić verwies in dem schriftlich geführten Interview auf Daten der serbischen Grenzpolizei, wonach Serbien seit zwei Jahren die Mehrzahl der illegalen Grenzübertritte an der bulgarischen Grenze verbuche. Rumänien sei nur als Zielland für durchreisende Migranten aus Nordmazedonien relevant, doch seien die Zahlen diesbezüglich viel geringer als bei den Zielländern Ungarn, Kroatien oder Bosnien-Herzegowina.
Sollten Bulgarien und Rumänien dem Schengen-Raum beitreten, werde es"ohne Zweifel" zu einer Routenverlagerung kommen."Von den aus der Türkei nach Bulgarien kommenden irregulären Migranten werden einige nach Rumänien weiterziehen und nicht nach Serbien, und dann weiter nach Ungarn", betonte der sozialistische Politiker.
Dačić machte auch klar, dass er eine Rolle für sein Land im Rahmen des neuen EU-Asyl- und Migrationspakts sieht. Dieser sehe nämlich vor, dass Migranten künftig vor Überschreiten der EU-Außengrenze umfassend kontrolliert werden und auch geschlossene Einrichtungen in der Nähe der Grenze geschaffen werden.
Der frühere serbische Premier machte klar, dass sein Land alle Bedingungen für eine EU-Vollmitgliedschaft und auch einen Schengen-Beitritt erfüllen wolle. Als Mitglied hätte Serbien vollen Zugang zu allen EU-Instrumenten und -Finanzmitteln, um illegale Grenzübertritte zu verhindern und die Rückkehr von Migranten in ihre Herkunftsländer zu bewirken.
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