Die soziale Herkunft bestimmt weiter stark die Schullaufbahn.
Die soziale Ungleichheit ist sogar stärker durch leistungsunabhängige Faktoren bedingt. Derzeit treten laut dem am Donnerstag ans Parlament gehenden, alle drei Jahre erscheinenden Bericht nach der Volksschule 38 Prozent der Kinder in eine AHS-Unterstufe über. Der Anteil von Akademikerkindern in der AHS-Unterstufe beträgt allerdings 50 Prozent, während jener von Kindern von Eltern mit maximal Pflichtschulabschluss nur bei drei Prozent liegt.
Nach der Sekundarstufe 1 besuchen 27 Prozent eine AHS-Oberstufe und 33 Prozent eine berufsbildende höhere Schule . Der Anteil von Akademikerkindern in der AHS-Oberstufe liegt bei 53 Prozent, jener von Kindern von Eltern mit maximal Pflichtschulabschluss nur bei vier Prozent. In der BHS stellen Akademikerkinder 28 Prozent, Kinder von Eltern mit maximal Pflichtschulabschluss sieben Prozent.
Bezüglich des Übertritts von der Volksschule in die AHS-Unterstufe sind die sozialen Ungleichheiten bei der Schulwahlentscheidung nur zu etwa einem Drittel durch Leistungsunterschiede zu erklären, zu zwei Dritteln aber durch die leistungsunabhängigen Effekte. Beim Übertritt nach der achten Schulstufe sind sie zu rund 40 Prozent durch Leistungsunterschiede erklärbar und zu 60 Prozent durch leistungsunabhängige Gründe.
Deutlich wird dies etwa durch einen Vergleich der bei der Bildungsstandard-Überprüfung 2018 erzielten Mathe-Ergebnisse mit den AHS-Übertrittsquoten nach der Volksschule jeweils nach den unterschiedlichen Bildungsabschlüssen der Eltern. In allen Gruppen zeigt sich ein klarer Zusammenhang zwischen der Mathematikkompetenz und dem Anteil der Schülerinnen und Schüler, die angeben, nach der Volksschule in eine AHS überzutreten.
Vergleicht man aber nur die AHS-Übertrittsquoten der Gruppen jeweils für Kinder mit gleicher Mathematikkompetenz, zeigen sich starke leistungsunabhängige Unterschiede in der Schulwahl . Akademikerkinder, deren Leistung nahe am Österreichschnitt von 551 Punkten liegt, treten zu 62 Prozent in eine AHS über.
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