Das Assad-Regime ist seit einer Woche Vergangenheit. Doch der Horror hat sich in die dicken Mauern des berüchtigten Sednaja-Gefängnisses eingefressen.
Das Assad-Regime ist seit einer Woche Vergangenheit. Doch der Horror hat sich in die dicken Mauern des berüchtigten Sednaja-Gefängnisses eingefressen.Der syrische Machthaber Baschar al-Assad ist Geschichte. Seither stehen die Tore des berüchtigten Sednaja-Gefängnisses offen. Damit sind Tausende, oft willkürlich Inhaftierte, freigekommen. Doch Hunderte Syrer aus dem ganzen Land suchen weiter nach ihren Angehörigen.
Allein seit Ausbruch des Bürgerkrieges 2011/2012 sollen über 20.000 Personen inhaftiert gewesen sein. Bis vor wenigen Tagen holten die Wärter von Sednaja mindestens jede Woche wahllos zusammengestellte Gruppen von bis zu 50 Personen aus ihren Zellen. Sie teilten ihnen mit, dass sie in ein anderes Gefängnis kämen. Man brachte sie in schmale Käfige mit dicken Eisenstangen, die sich in den zahlreichen riesigen Hallen den Wänden entlang reihen.
"Es gibt geheime Zellen unter der Erde, wir müssen danach graben, schafft Bagger heran, helft uns!" – unzählige Male ist diese Bitte zu hören. Frisch geschlagene Löcher klaffen überall in den Gängen und Wänden, weil darunter und dahinter weitere Räume mit Gefangenen vermutet wurden. Die Gerüchte halten sich auch nach einer Woche noch standhaft.
Gleichzeitig wabert einem von einem Nebenraum ein grauenhafter Gestank entgegen: Fäulnis, Fäkalien, süßer Blutgeruch. Ein Sanitäter des"Roten Halbmondes" öffnet eine weitere Türe, dahinter steht ein gut zwei Meter hohes, blaues Fass."Es ist mit Säure gefüllt, darin wurden Leichen aufgelöst", sagt er."Wir waten hier nicht in Wasser, sondern in zersetzten Körpern.
Baschar Al-Assad Folter Diktatur
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