Der Rückzug der Ölförder-Tochter Wintershall kommt den BASF-Konzern teuer zu stehen. Aber das gescheiterte Russland-Abenteuer ist nicht das einzige Problem, das die Ludwigshafener zwickt.
Nach der Börsenmitteilung verlor die BASF-Aktie nach Handelsschluss deutlich an Wert, machte die Verluste im frühen Mittwochhandel aber fast wieder wett.Ein Händler zeigte sich vom vorbörslichen Kursrutsch zunächst etwas überrascht, denn die hohen Abschreibungen seien eigentlich ein offenes Geheimnis gewesen. Neben der jüngst starken Kursentwicklung fürchteten nun aber womöglich einige Marktteilnehmer eine Dividendenkürzung.
»Eine Fortführung unseres Geschäftes in Russland ist nicht tragbar«, sagte Wintershall-Dea-Chef Mario Mehren laut einer separaten Mitteilung am Dienstagabend. Der Angriffskrieg auf die Ukraine habe die Zusammenarbeit zwischen Russland und Europa zerstört. SPIEGEL und ZDF hatten Anfang November berichtet, dass ein Joint Venture von Wintershall Dea.
Hinzu kommt nach Auskunft von Mehren, dass die russische Regierung die Tätigkeit westlicher Unternehmen in dem Land drastisch eingeschränkt hat. »Die Joint Ventures wurden de facto wirtschaftlich enteignet«, sagte Mehren. Der Manager verwies dabei auf russische Regelungen von Ende Dezember. Diese reduzierten rückwirkend die Preise, zu denen die Gemeinschaftsunternehmen ihre produzierten Kohlenwasserstoffe an den russischen Konzern Gazprom verkaufen können.
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