Die österreichische Wirtschaft kämpft mit anhaltenden Herausforderungen. Mehr als zwei Jahre Rezession, steigende Kosten und sinkende Wirtschaftsleistung führten zu einem Rekordhoch an Firmeninsolvenzen im Jahr 2024, das selbst die Zahlen der Finanzkrise 2007/2008 übertraf. Im Gegensatz dazu blieb die Anzahl der Privatkonkurse stabil.
Mehr als zwei Jahre Rezession, eine anhaltende Industriekrise, gestiegene Material-, Energie- und Lohnkosten, eine steigende Arbeitslosigkeit , eine schrumpfende Wirtschaft sleistung, eine zunehmende Kaufzurückhaltung bei Konsumgütern und Immobilien haben natürlich auch am Insolvenzsektor Spuren hinterlassen, wie der Alpenländische Kreditorenverband jetzt mitteilte.
Das Jahr 2024 hat infolge dieser wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ein Rekordpleitenjahr an eröffneten Firmeninsolvenzen – auch in Niederösterreich – gebracht, wobei die Eröffnungen über dem Niveau der Finanzkrise 2007/2008 liegen. Eine gegenteilige Entwicklung ist wider Erwarten am Privatkonkurssektor feststellbar. Trotz steigender Arbeitslosenzahlen befinden sich die Eröffnungen von Schuldenregulierungsverfahren in Niederösterreich annähernd auf dem Vorjahresniveau. Österreichweit haben die 4.156 eröffneten Firmeninsolvenzen einen historischen Höchstwert erreicht und liegen über den Zahlen der Finanzkrise 2007/2008, nachdem 2007 nur knapp über 3.000 Firmeninsolvenzen eröffnet wurden und in den beiden Folgejahren circa 3.250 (2008) und circa 3.700 (2009). Niederösterreich verzeichnete ebenfalls 2024 ein Rekordinsolvenzjahr. In Niederösterreich wurden im Gesamtjahr 2024 730 Firmeninsolvenzverfahren eröffnet. Auch dieser Wert liegt über den Verfahrenszahlen der Finanzkrise, da in den Jahren 2007 - über 600 eröffnete Firmeninsolvenzfälle, 2008 - über 650 Firmeninsolvenzfälle und 2009 knapp über 700 Firmeninsolvenzfälle in Niederösterreich verzeichnet wurden. Anfang des Jahres veröffentlichte das AMS die erschreckenden Arbeitslosenzahlen. Nicht unerwartet ist daher auch, dass in Gesamtösterreich die Anzahl der - von den eröffneten Firmeninsolvenzen - betroffenen Dienstnehmer im Vergleich zum Vorjahr gestiegen ist. In Niederösterreich ist es jedoch zu einer leichten Abnahme der Dienstnehmerzahlen gekommen, nachdem die Anzahl der betroffenen Dienstnehmer im Jahr 2023 durch den (ersten) Insolvenzfall von Leiner & kika Möbelhandels GmbH extrem angestiegen ist. Bei neuerlicher Verfahrenseröffnung der Leiner & kika Möbelhandels GmbH im Jahr 2024 waren deutlich weniger Dienstnehmer im Unternehmen aufrecht beschäftigt. Angemerkt sei daher, dass in dieser Insolvenzstatistik lediglich jene Dienstnehmer erfasst werden, die bei Eröffnung des Insolvenzverfahrens noch im Unternehmen beschäftigt waren und sohin kurzfristig vor Insolvenzeröffnung abgebaute Mitarbeiter nicht erfasst werden, so der Alpenländische Kreditorenverband. Die größten Firmenpleiten in NÖ nach Dienstnehmer: Leiner & kika Möbelhandels GmbH (1.350 Dienstnehmer, Sitz in St. Pölten), Brucha Gesellschaft mbH (504, Michelhausen) und die Depot Handels GmbH (349, Wiener Neudorf)
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