Lothar Lockl, ORF-Generaldirektor und Vorsitzender des obersten ORF-Gremiums, warnt vor der drohenden Gefahr für Österreichs Medienlandschaft durch die Monopolisierung der Onlinewerbeeinnahmen durch internationale Tech-Konzerne aus den USA und China. Er appelliert an die zukünftige Regierung, für gleiche Gesetze für internationale und österreichische Medien einzustehen und die Marktmacht der Tech-Giganten einzuschränken.
Tech-Konzerne aus den USA und China saugen bereits 90 Prozent der gesamten Onlinewerbeeinnahmen ab, warnt Lothar Lockl . Sie würden außerdem weitgehend im rechtsfreien Raum agieren.Bei den Koalitionsverhandlungen geht es dieser Tage auch um Medien . Einen Appell an die künftige Regierung schickte deshalb nach ORF -Generaldirektor, Vorsitzender des obersten ORF -Gremiums, des Stiftungrats.
Österreichs Medienlandschaft sei bedroht, sie stehe an einem entscheidenden Punkt, warnt er in einem Schreiben, über das bereits mehrere Medien berichteten.Große internationale Tech-Konzerne aus den USA und China befänden sich kurz vor einer Monopolstellung, sie saugen bereits 90 Prozent der gesamten Onlinewerbeeinnahmen ab, skizziert Lockl. Zudem würden diese „Tech-Heuschrecken“ weitgehend im rechtsfreien Raum agieren. Es müssten für sie die gleichen Gesetze wie für österreichische Medien gelten, befindet der Vorsitzende des obersten ORF-Gremiums. Gemeinsam mit der EU müsse die Marktmacht der internationalen Player zum Wohle des heimischen Medienstandorts eingeschränkt werden. Im Falle einer weiteren einseitigen Benachteiligung von österreichischen Medien drohe eine mediale Wüstenlandschaft, in der US-amerikanische und chinesische Plattformen das Sagen hätten.Denkbar wäre für Lockl etwa, die auf die großen Plattformen abzielende Digitalsteuer zu erhöhen und die Einnahmen daraus privaten Medien zur Verfügung stellen. Derzeit fließen lediglich fünf Prozent der Einnahmen daraus an private Medien. Eine Erhöhung wird im Rahmen der gegenwärtigen Regierungsverhandlungen überlegt. Von weiteren Werbeeinschränkungen für den ORF hält Lockl dagegen nichts. Davon würden nicht die Privaten, sondern die Tech-Giganten profitieren, meint er. Vor weiteren zusätzlichen Sparmaßnahmen für den ORF – die ÖVP dürfte zuletzt gefordert haben, den ORF-Beitrag einzufrieren, was den ORF rund 50 Millionen Euro pro Jahr kosten könnte – warnt Lockl. So würden Programmangebote zerstör
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