Oliver Polzer, seit Jahren die Stimme des Skisports, spricht über seine Rolle als Kommentator bei der Weltmeisterschaft und die Herausforderungen des Sports im österreichischen Fernsehen. Er reflektiert über die Balance zwischen Begeisterung und Objektivität, die Wichtigkeit des Respekts gegenüber Sportlern und die Notwendigkeit einer kritischen Auseinandersetzung mit der Leistung der österreichischen Skifahrer.
Oliver Polzer ist seit Jahren die Stimme des Skisports. Der 52-Jährige kommentiert im ORF die Herren-Bewerbe bei dieser WM, sein erster Einsatz ist die Abfahrt am Sonntag.
KURIER: Der Skisport ist in Österreich Volkssport. Wie schmal ist bei der Übertragung der Grat zwischen Begeisterung und Chauvinismus?Ich habe mir bei allen Sportarten eine gewisse Gelassenheit und Distanz bewahrt. Ich habe unter Elmar Oberhauser gelernt und er hat uns immer gesagt: ,Sport-Übertragungen sind reine Information‘.Ich kann das so nicht ganz unterschreiben. Es benötigt einen vernünftigen Mittelweg zwischen Information und Emotion.
Wenn man nach 25 Jahren im Ski-Weltcup kein Auge für den Sport hat, dann hat man irgendetwas falsch gemacht. Aber selbstverständlich versuche ich, mich bei den Analysen eher zurückzuhalten und lasse nur da oder dort etwas fallen. Wobei ich aber zu allen meinen Co-Kommentatoren sage: ,Hau’ es mir sofort während der Sendung um die Ohren, wenn es ein Blödsinn ist!‘ Das ist völlig in Ordnung, das ist menschlich.
Für mich sind die Schlüsselwörter: Respekt und Wertschätzung. Wir reden da von Sportlern, die das ganze Jahr alles unternehmen, um erfolgreich zu sein. Menschen, die viele Opfer bringen. Sich dann darüber lustig zu machen, ist anmaßend. Ich habe sehr viel Blödsinn im Kopf, aber sich über andere lustig machen, das geht nicht. Mir würden auch viele Sachen einfallen, wenn ich einen lustigen Namen höre. Aber auch das macht man nicht.
Interessanterweise ist das im Moment nicht so. Vielleicht haben sich auch alle zurückgehalten, weil es diese Heim-WM gibt. Ich glaube aber schon, dass es irgendwann dieses Thema braucht. Auch von uns bei den Übertragungen. Ein respektvolles Aufarbeiten, warum es nicht so läuft.
SKISPORT KOMMENTATOR WM ÖSTERREICH KRITIK
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