Rechtsphilosophin Maria Sagmeister forscht zur gesetzlichen Lage von Tätigkeiten im privaten Bereich. Sie befasst sich mit Ungleichheiten und damit, woher diese kommen.
Rechtsphilosophin Maria Sagmeister forscht zur gesetzlichen Lage von Tätigkeiten im privaten Bereich. Sie befasst sich mit Ungleichheiten und damit, woher diese kommen.früher als Kunsthistorikerin, jetzt als Rechtsphilosophin stellt. Ein Ausflug in eine abstrakte Gedankenwelt, von der sie sich eigentlich verabschieden wollte: „Als ich Kunstgeschichte studierte, waren mir die Inhalte zu theoretisch. Ich wollte etwas Handfesteres machen und Anwältin werden, also studierte ich Jus.
»Arbeiten im privaten Bereich werden meist von Frauen und anderen marginalisierten Gruppen ausgeführt.«Tatsächlich waren es dann doch die Gedankentürme der Rechtsphilosophie, die sie am meisten interessierten und deren Fragen sie nach wie vor mit jenen der Kunstgeschichte verknüpfen kann. Zum Beispiel: ambivalente Sichtbarkeiten.
Ein Projekt, das Sagmeister half, Sichtbarkeit als politische Kategorie und nicht als etwas zu verstehen, „was automatisch immer ermächtigt“. Eine weitere Parallele: Details im großen Bild verorten. „Im Recht kann man eine Norm nur wirklich verstehen, wenn man sie in der Systematik des ganzen Gesetzes, in dem sie verordnet ist, sieht.“Ambivalent In_Visibilities beschäftigt und forscht in ihrer Habilitation zu Formen von Arbeit, die oftmals unsichtbar bleiben.
Hier differenziere das Recht, wessen Arbeit als schutzbedürftig angesehen wird und wessen nicht. Obwohl Gleichheit eines der leitenden Rechtsprinzipien ist: „Ich finde es immer spannend zu hinterfragen, welche Rechtfertigungen das Recht anführt, Menschen oder Sachverhalte unterschiedlich zu behandeln, und welche Gleichheitsbegriffe dem zugrunde liegen.“ Oder anders: Für wen stellt das Recht hier die Gleichheit her? Geschlecht sei hier ein wesentlicher Faktor, Migration ebenso.
„Wo Rechtsnormen fehlen, können sich andere soziale Normen stärker entfalten. Ich plädiere dafür, dass das Recht härter reinfährt.“ Jetzt ist Sagmeister selbst in Karenz, eingeteilt hat sie sich die Sorgearbeit 50:50. „Jetzt bin ich daheim, im Herbst übernimmt mein Partner.“ Im Frühjahr geht es für ein Forschungsprojekt nach Japan: Die Familie kommt mit.
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