Die Unruhen im ganzen Land zwingen den französischen Präsidenten zu einem schwierigen Kompromiss zwischen Verständnis und Härte – und zur Suche nach Antworten auf die tiefer liegenden Probleme.
gegeben, um „das Land zu beruhigen“. Der Stichtag sollte am 14. Juli sein, dem französischen Nationalfeiertag. Angekündigt hatte der Präsident das im April. Damals war seine unpopuläre Rentenreform ohne abschließendes Votum im Parlament beschlossen worden. Seitdem reiste er durchs Land, machte Versprechungen, kündigte Verbesserungen etwa in den Bereichen Schulbildung und medizinische Versorgung an. Seine Beliebtheitswerte stiegen.
Doch der gewaltsame Tod des 17-jährigen Nahel bei einer Polizeikontrolle in der Pariser Vorstadt Nanterre und die darauffolgenden Unruhen im ganzen Land machen diese Pläne zunichte. Mehr denn je befindet sichin Aufruhr. Der Staatschef werde danach beurteilt, ob es ihm gelingt, die Spannungen zu beruhigen, sagt Jean Garrigues, Spezialist für politische Geschichte: „Die Gefahr besteht für ihn darin, als schwach und unentschlossen zu erscheinen.
hat Macron abgesagt. Der frühere Präsident Jacques Chirac hatte bei den Krawallen in den französischen Vorstädten, den Banlieues, im Jahr 2005 mehrere Tage und Nächte verstreichen lassen, bevor er eine öffentliche Erklärung abgab und den Ausnahmezustand ausrief. Auslöser für die damaligen Unruhen war der Tod zweier Minderjähriger auf der Flucht vor der.
Macron hingegen reagierte noch am Tag selbst. Er nannte Nahels Tod „unerklärbar, unentschuldbar“ und brachte damit eine Polizei-Gewerkschaft gegen sich auf, die eine Vorverurteilung des Schützen beklagte. In der Folge kritisierte Macron aber auch deutlich die Zerstörungen von Autos, Schulen, Kindergärten oder Trambahnen. Es handele sich um die „inakzeptable Instrumentalisierung des Todes eines Jugendlichen“.
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