Nach dem Rücktritt von Brandenburgs Bildungsministerin Ernst muss ihr Nachfolger Freiberg neue Wege finden, um dem Lehrermangel zu begegnen. Am Wochenende macht der SPD-Minister im Landesschulbeirat erste Vorschläge.
Angesichts des großen Lehrermangels will Brandenburgs neuer Bildungsminister Steffen Freiberg die Pädagogen dazu motivieren, später in Rente zu gehen. Dafür solle die Unterrichtsverpflichtung für Lehrkräfte ab dem vollendeten 63. Lebensjahr um maximal zehn Stunden reduziert werden, erklärte Freiberg am Samstag auf einer Konferenz des Landesschulbeirats, in dem unter anderem Lehrer, Eltern und Schüler vertreten sind.
Denn derzeit gingen rund 80 Prozent der Brandenburger Lehrkräfte vor dem Erreichen der Regelaltersgrenze in den Ruhestand, erläuterte Freiberg. Mit einer Reduzierung der Unterrichtsverpflichtung auf bis zu 17 Stunden an Grundschulen und 15 an weiterführenden Schulen sollen die Pädagogen motiviert werden, bis zum regulären Renteneintritt im Schuldienst zu bleiben.
Außerdem solle mit einer großangelegten Werbekampagne in den sozialen Medien im ganzen deutschsprachigen Raum um ausgebildete Lehrkräfte und Seiteneinsteiger aus anderen Berufen geworben werden. Dafür will Freiberg einen Etat von zwei Millionen Euro im Jahr einsetzen. Als weitere Maßnahme zur Entlastung der Schulen sollen diese künftig die finanziellen Mittel in einem gewissen Umfang in eigner Regie für ergänzende Unterrichtsangebote, Assistenzen oder etwa Schulsozialarbeit einsetzen können.
Im kommenden Schuljahr müssten in Brandenburg 1800 Lehrkräfte neu eingestellt werden. Weil so viele Pädagogen und Seiteneinsteiger auf dem Markt kaum zu gewinnen sind, wollte Freibergs Vorgängerin Britta Ernst 200 Lehrer-Stellen umwidmen und dafür Verwaltungskräfte oder Sozialarbeiter einstellen. Dies hätte zur Folge gehabt, dass an den Schulen zusätzliche Angebote wie Förderunterricht oder Ganztagsangebote gestrichen werden müssten.
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