Drei Jahre nach der tödlichen Rekordüberschwemmung in der Wallonie ist die Bilanz betrüblich.
Den 13. Juli 2021 werden die Menschen in der Wallonie, Belgiens französischsprachiger Region, wohl lange nicht vergessen. Damals begann die schwerste Flutkatastrophe in der knapp 200-jährigen Geschichte des Königreichs Belgien. 39 Menschen starben, rund 100.000 Haushalte wurden schwerst beschädigt, viele Familien verloren ihre gesamtes Hab und Gut.
Ich muss dieser Tage oft an diese Katastrophe denken, wenn ich die schlimmen Bilder von den Überflutungen in Österreich sehe. Vor allem drängt sich mir die Frage auf: Was kann man heute in Österreich aus der belgischen Flut vor drei Jahren lernen? Zunächst dies: So eine Desaster ist wirklich, wirklich teuer. Das klingt banal, aber ich möchte nur die damaligen, von den Versicherungen erfassten Schadenskosten von rund 2,57 Milliarden Euro jenen 300 Millionen Euro gegenüberstellen, die der Bundeskanzler am Montag aus dem Katastrophenfonds bereitzustellen versprochen hat.
Zweite Erkenntnis: die Menschen sind nur begrenzt lernfähig. Ich erinnere mich daran, wie nach der Flut darüber diskutiert wurde, dass viele zerstörte Häuser nicht wieder aufgebaut werden dürfen, weil man dem Wasser bei Starkregen Raum geben muss. Die meisten lokalen und regionalen Behörden haben sich dieser physikalischen Unausweichlichkeit nicht gefügt.
Drittens verschärfte die Flut soziale Brüche. Viele Arme, deren Häuser zerstört wurden, zogen weg, zugleich stieg die Nachfrage nach Grundstücken in höheren Lagen. „Ihre Preise haben stark angezogen“, sagte ein Immobilienmakler zum Rundfunk RTBF. Klimaresilienz ist eine Geldfrage – und ich hoffe, in Österreich keine, welche die Gesellschaft noch mehr spaltet.
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