Es ist eine dieser schockierenden Taten, bei denen ein Mann nicht einsehen will, dass die Beziehung gescheitert ist - und zur Waffe greift. Der Femizid vom 21. Oktober letzten Jahres in Strasshof an der Nordbahn wurde nun unter erheblichen Sicherheitsmaßnahmen am Landesgericht Korneuburg verhandelt.
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„Dem in Untersuchungshaft befindlichen Angeklagten wird vorgeworfen, er habe seine ehemalige Lebensgefährtin am 21. Oktober 2023 in 2231 Strasshof an der Nordbahn getötet, indem er ihr mit einer Pistole der Marke FEG, Kaliber 9 mm Browning, gezielt und aus kürzester Distanz linksseitig in den Kopf geschossen habe, wobei Genannte unmittelbar am Tatort verstarb.“ So nüchtern klang der Mord in der Anklageschrift der Staatsanwaltschaft.
Einerseits ging es in der Tonart weiter, andererseits hätte sich die Verteidigerin ihr Plädoyer sparen können. Die Tonart, dass der 35-Jährige ein armer verlassener Familienvater sei, blieb gleich. Die Verantwortung des Beschuldigten lief wieder auf die Verletzungsabsicht hinaus. Und auch den eigentlichen Auslöser der familiären Katastrophe, der sich am 15. August letzten Jahres im gemeinsamen Haus in Lassee abgespielt haben soll, stritt er ab.
Das nährte den Eindruck, den auch die Vorsitzende gewann: „Ein bisserl viel Selbstmitleid“, gefolgt vom Satz „Es ist keine gute Idee, die Schuld dem Opfer zu geben“ von Staatsanwältin Gudrun Bischof. Denn vom Opfer sprach der 35-Jährige so gut wie gar nicht, es ging ausschließlich darum, wie furchtbar das alles für ihn war. Dass seine Tochter die Tat ansehen musste, war ihm auch kein Wort des Bedauerns wert, da er sie ja gar nicht wahrgenommen haben will.
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