Der Autor kritisiert die zunehmende Fokussierung auf quantitative Daten in der Bildung und stellt die Gültigkeit von Aussagen über Asylbewerber und die Situation in Syrien in Frage.
Andrea Schurians manchmal flapsige Art, Missstände aufzuzeigen und Probleme anzusprechen, mag ja unterhaltsam und erfrischend sein, ist aber keine Garantie für die Gültigkeit des Gesagten. So auch im Fall von straffällig gewordenen Asyl werbern, die man auf keinen Fall nach Syrien rückführen dürfe, da dort ja „Gefängnisse und Kellerverliese“ „keine Mangelware sind“. Dazu meine ich: Ein straffällig gewordener Asyl werber ist ein Widerspruch in sich.
Denn wenn er vor Verfolgung flüchtet und in einem Gastland Schutz bekommt, und dann gewalttätig wird, kickt er sich selbst ins Out. Noch dazu ist gar nicht sicher, ob diese Leute nach der Ausweisung überhaupt im Gefängnis landen. Von einer Gruppe rückgeführter afghanischer, rechtskräftig verurteilter Asylwerber weiß man, dass sie in ihrem Heimatland beinahe wie Helden angesehen worden sind. Und schließlich hat Syrien zurzeit andere Probleme, als rückgeführte Auswanderer in Gefängnisse zu stecken.Seit Liesl Gehrer und ihren unseligen Nachfolgerinnen wurde die Schule zur Experimentier- und statistischen Zentralanstalt eines nach Zahlen gierenden Ministeriums und seiner Länderorganisationen, den Bildungsdirektionen. Ich selbst unterrichte seit über 35 Jahren an einer AHS und habe das alles am eigenen Leib erleben „dürfen“. Wenn dann noch eine Sektionsleiterin von einer „Schatzkiste“ von Daten spricht, dann zeigt das wohl am besten, worum es hier eigentlich geht. Es sind quantitative Messungen von etwas, was sich nicht messen lässt: Bildung! Pisa, IKM, IKM+, PIRLS usw. geht uns Lehrern (verzeihen Sie mir den Ausdruck) am A… vorbei, so einfach ist das. Die wahren Probleme interessieren die Herr- und Damenschaften überhaupt nicht. Das Leben in den Klassen ist aber keine Statistik. Es ist vielmehr gelebter pädagogischer Alltag, mit all seinen Höhen und Tiefe
Bildung Statistik Asyl Syrien Kritik
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