Weihnachten bringt für Ärzte und Seelsorger einen Anstieg an Anrufen. Abgeschlossene Praxen und die verstärkte Vereinsamung führen zu mehr Notfällen. Alkohol und Feiertagsstress tragen zu den Belastungen bei.
Klingelnde Telefone hören die Mitarbeiter der Ärzte notdienste in der Weihnachtszeit besonders oft. Sie haben alle Hände voll zu tun, da niedergelassene Ordinationen und Praxen an den Feiertagen häufig geschlossen haben. Rund um die Uhr sind sie erreichbar, um zu helfen, wo es benötigt wird. Die Telefonseelsorge, der Notdienst und der Ärzte funkdienst stehen auch an den Weihnachtsfeiertagen allzeit bereit.
Oft rufen einsame Menschen in dieser Zeit bei der Seelsorge an, auch Beziehungsprobleme werden oft zum Thema. 'Es ist ein Anstieg bei uns um 20 bis 30 Prozent. Fängt schon kurz vor Weihnachten an und nimmt dann auch noch bis über die Feiertage zu', so Georg Psota, Chefarzt des Psychosozialen Dienstes zum'ORF'. Besonders die Weihnachtszeit, die oft im Kreise von Familie und Freunden verbracht wird, verstärkt laut ihm die ohnehin schon stark wahrnehmbaren Vereinsamung. Auch haben nach Weihnachten viele Freizeitangebote wie Gasthäuser und Cafés geschlossen. Deswegen sei die Zeit nach Weihnachten fast schwieriger als zuvor. Ein weiterer Problemfaktor bei Weihnachtsfeiern ist der Alkohol. Oftmals kommt es nicht zuletzt dadurch zu Streitigkeiten unter dem Weihnachtsbaum: 'Generell geht es auch darum zu empfehlen, dass auch für Menschen, die jetzt nicht unbedingt alkoholkrank sind, wenig Alkohol in Verwendung', erklärt Psota. Zudem sollte man versuchen, Konflikte für die Zeit der Feiertage ruhen zu lassen. Auch beim Wiener Ärztefunkdienst trudeln viele Notrufe ein. Der Grund dafür: die Hausarztordinationen haben über die Feiertage oft geschlossen. Es wird mit bis zu 1.000 Anrufe und 550 Hausbesuchen täglich gerechnet. Im Einsatz sind deswegen 20 Ärzte, um die Visiten zu erledigen. Weitere acht stehen bereit. 'In dieser Saison sind diverse Atemwegsinfekte, von Schnupfen, Husten bis hin zu schwereren grippalen Infekten, am häufigsten', erklärt Peter Haubenberger, ärztlicher Leiter der Erstversorgungsambulanzen des Ärztefunkdienstes gegenüber dem'ORF'
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