In Wien geht eine Ära zu Ende: Die letzte Frau im Kichenbedarfshandel hört auf. Der Grund ist wenig heilig. Immer mehr Priester tragen billig nachgemachte Messgewänder.
Ein allerletztes Mal lässt sie den Heiland über den Zebrastreifen schweben. Mit dem Messgewand in der Hand hastet Daniela Spielvogel aus der Putzerei zurück in ihren Schauraum. Ihre blonden Haare glänzen in der Morgensonne, der handgestickte Heiligenschein des Christus hinter der schützenden Plastikfolie. Gerade hat ein Handwerker einen Kübel Wandfarbe vor dem Laden für 'Kirchenbedarf von Alpha bis Omega' abgestellt.
'Das hat es früher nicht gegeben, dass jemand um fünf Euro ein Packerl Hostien bestellt und 6,50 Euro Porto dafür zahlt', sagt Spielvogel. 'Da verdienst du nichts mehr.' Die Bestellsummen wurden kleiner, die Kosten größer.Dass Pfarrer immer weniger einkaufen, hat für Spielvogel mehrere Gründe: Gerade den kleinen Pfarren im Wald- und Weinviertel, wo die Jungen abwandern und nur mehr Alte in die Kirche gehen, fehle das Geld.
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