Kardinal Christoph Schönborn tritt als Erzbischof von Wien ab und nutzte zum Abschluss seiner Ära seine Predigt, um sich mit dem stetigen Rückgang an Gläubigen auseinanderzusetzen.
Der Stephansdom gesteckt voll, Mitfeiernde auch in der Jesuiten- und der Dominikanerkirche, eine Live-Übertragung imnutzte die Predigt im Rahmen des Dankgottesdienstes zu seinem 30-jährigen Jubiläum als Erzbischof von Wien nicht für einen Rückblick, sondern für eine Auseinandersetzung mit der Tatsache, dass viele Menschen sich von der katholischen Kirche abwenden.
Die Fragen, die sich der Kardinal dazu in seiner Predigt stellt:"Wohin geht die Reise? Verabschiedet sich Österreich, ja ganz Europa, vom Christentum? Bleibt von ihm eine gewisse Folklore? Wird das Europa der Kathedralen, der Dome ein großes Freilichtmuseum für Touristen aller Welt? Immerhin ist der Stephansdom das meistbesuchte Monument in Österreich.
Ein Rezept dafür, wie dieser Trend umgekehrt werden kann, konnte er dazu nicht liefern. Dafür nannte er einige"tiefere Quellen" der Hoffnung, die eine Antwort darauf sein könnten. Er dankte Österreich interessanterweise für den Umgang mit den Flüchtlingen und den Religionsfrieden im Land. "Ich bin als Kleinkind im Herbst 1945 als Flüchtling nach Österreich gekommen. Österreich ist meine Heimat geworden, für die ich dankbar bin." Ein Herz für Flüchtlinge gehöre einfach zur Menschlichkeit."Sie kommen als Fremde und werden hier heimisch. Sie werden Österreicherinnen und Österreicher. Sie bringen ihre Sprachen, Kulturen und Religionen mit. Sie bereichern, nicht ohne Spannungen, unser Land und prägen seine Zukunft mit.
Der Kardinal stellte dazu am Ende seiner Predigt die Frage:"Warum bin ich nach 30 Jahren im Amt des Erzbischofs unverbesserlich hoffnungsvoll?" Seine Antwort: Er würde erleben, dass das Wort Gottes lebendig ist. Und er zitierte aus der Bibel:"Vor ihm bleibt kein Geschöpf verborgen, sondern alles liegt nackt und bloß vor den Augen dessen, dem wir Rechenschaft schulden.
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