Seine Großeltern besaßen ein Geschäft in der Wiener Landstraßer Hauptstraße 103: Radio Borger. Doch dann kam Hitler. Der britische Starjournalist Julian Borger recherchierte, wie sein Vater und...
Seine Großeltern besaßen ein Geschäft in der Wiener Landstraßer Hauptstraße 103: Radio Borger. Doch dann kam Hitler. Der britische Starjournalist Julian Borger recherchierte, wie sein Vater und andere jüdische Kinder 1938 nach dem Anschluss dank einer Zeitungsanzeige im „Guardian“ nach Großbritannien flüchteten.
Die Presse: Sie schreiben seit Jahrzehnten für den Guardian, haben den Pulitzer-Preis erhalten, sind ein weltberühmter Journalist. Warum haben Sie sich erst im Alter von 60 Jahren entschlossen, ein Buch über Ihren Vater zu verfassen, der 1938 mit elf Jahren vor den Nazis nach Großbritannien flüchtete?
Julian Borger: Als Korrespondent in den USA hatte ich Ende 2020 mit einer Menschenrechtsanwältin zu tun. Es stellte sich heraus, dass ihr Vater ebenso wie meiner aus Wien stammte und ihre Familie ebenfalls dank einer Kleinanzeige im „Manchester Guardian“ nach Großbritannien flüchten konnte. Ich hatte in meiner Jugend davon gehört, war dem zu meiner Schande aber nie nachgegangen. Es war kein Thema für mich, nachdem sich mein Vater 1983 das Leben genommen hatte.
»Seine Pflegeeltern mussten die Pfeife vom Teekessel nehmen, weil ihn der Ton an die Pfeifen der Hitlerjugend in den Straßen Wiens erinnerte.«Ihr Vater musste mit elf Jahren mutterseelenallein in einen Zug steigen, um in eine fremde Welt aufzubrechen. Hat Ihr Vater jemals mit jemandem darüber gesprochen, wie er sich damals fühlte?
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